Künstler*innengespräch/Listening Session 
Denise Ferreira da Silva, Arjuna Neuman, Lama El Khatib & Sam Nimmrichter, Nicole L’Huillier

Ancestral Claims

 
Denise Ferreira da Silva

ist Autorin, Künstlerin, Philosophin und Professorin am Institute for Gender, Race, Sexuality and Social Justice der University of British Columbia in Vancouver. Sie forscht zu drängenden globalen Themen, die sie aus einer dekolonialen Schwarzen feministischen Perspektive betrachtet.

Arjuna Neuman

ist Künstler, Filmemacher und Schriftsteller und arbeitet in Essayform. Dabei fungiert der „Essay“ als ein inhärent zukunftsorientierter und experimenteller Modus, der zum Leitprinzip für Forschung und Produktion wird, die sich zwischen dem Körperlichen, Haptischen und Affektiven bis hin zum Geopolitischen, Planetarischen und Kosmologischen bewegt.

Sam Nimmrichter

ist Theoretiker, Autor und Forscher an der FU Berlin und interessiert sich für Fragen der Instrumentalität, der Spekulation und deren Verflechtung mit der Geschichte des Kolonialismus und der Frage nach „race“.

Lama El Khatib

ist Schriftstellerin und Kulturarbeiterin und seit 2018 als kuratorische Koordinatorin, Forscherin und Produzentin am Haus der Kulturen der Welt in Berlin tätig. Ihre Arbeit stützt sich auf abolitionistische Traditionen und beschäftigt sich mit der Poetik der „labor of the dead“.

Nicole L’Huillier

ist eine transdisziplinäre Künstlerin und Forscherin aus Santiago, Chile. Ihre Praxis konzentriert sich auf die Erforschung von Klängen und Schwingungen als Material, um sich mit Fragen von Handlungsfähigkeit, Identität, Kollektivität und Vorstellungskraft zu beschäftigen. Ihre Arbeit besteht aus Installationen, Klang-/Schwingskulpturen, speziell angefertigten (Hör- und/oder Klang-)Apparaten, Performances, experimentellen Kompositionen, membranalen Gedichten und Schriften.

nicolelhuillier.com

Ancestral Claims

Koloniale Gewalt gehört nicht der Vergangenheit an: Sie ist immer noch mit und unter uns, eingeschrieben in die Materialität der Zeitgenoss*innenschaft. Weder Sklav*innenarbeit noch die natürlichen Rohstoffe, die vom europäischen Imperialismus unter Einsatz von Gewalt abgebaut wurden, sind verschwunden. Sie bestehen weiter in der Form von Kapital – demselben Kapital, das weiterhin von der Arbeit der überproportional inhaftierten Schwarzen Menschen und von Land, das von indigenen Gemeinschaften für sich reklamiert wird, profitiert.

(Wie) Kann diese Schuld jemals zurückgezahlt werden? In ihrer gemeinsamen künstlerischen Arbeit reflektieren die Philosophin und Künstlerin Denise Ferreira da Silva und der Künstler und Autor Arjuna Neuman über die Dekolonisierung als, in da Silvas Worten, „die Wiederherstellung des Gesamtwertes, der aus dem Land der Ureinwohner*innen extrahiert und durch Sklavenarbeit enteignet wurde“. Ferreira da Silva und Neuman entkräften die von der europäischen kolonialen Moderne geprägten Denk- und Beziehungsweisen (zur Erde) wie die Abstraktion, das universale Ich, Besitz und Extraktion und die lineare Geschichtsschreibung.

Im Gespräch mit Lama El Khatib und Sam Nimmrichter führen die Künstler*innen ihre Gedanken weiter aus. Die Diskussion wird von somatischen Übungen von Daliah Touré und einer Listening Session mit der Künstlerin Nicole L’Huillier begleitet, um eine vielschichtige, kollektive Untersuchung zu schaffen. Keine Vorkenntnisse nötig.

Das Gespräch findet in Kooperation mit der Kunsthalle Wien statt und wird von Andrea Popelka (Kunsthalle Wien) und Anna Leon (TQW) gehostet.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Ancestral Clouds Ancestral Claims der Kunsthalle Wien

Denise Ferreira da Silva

ist Autorin, Künstlerin, Philosophin und Professorin am Institute for Gender, Race, Sexuality and Social Justice der University of British Columbia in Vancouver. Sie forscht zu drängenden globalen Themen, die sie aus einer dekolonialen Schwarzen feministischen Perspektive betrachtet.

Arjuna Neuman

ist Künstler, Filmemacher und Schriftsteller und arbeitet in Essayform. Dabei fungiert der „Essay“ als ein inhärent zukunftsorientierter und experimenteller Modus, der zum Leitprinzip für Forschung und Produktion wird, die sich zwischen dem Körperlichen, Haptischen und Affektiven bis hin zum Geopolitischen, Planetarischen und Kosmologischen bewegt.

Sam Nimmrichter

ist Theoretiker, Autor und Forscher an der FU Berlin und interessiert sich für Fragen der Instrumentalität, der Spekulation und deren Verflechtung mit der Geschichte des Kolonialismus und der Frage nach „race“.

Lama El Khatib

ist Schriftstellerin und Kulturarbeiterin und seit 2018 als kuratorische Koordinatorin, Forscherin und Produzentin am Haus der Kulturen der Welt in Berlin tätig. Ihre Arbeit stützt sich auf abolitionistische Traditionen und beschäftigt sich mit der Poetik der „labor of the dead“.

Nicole L’Huillier

ist eine transdisziplinäre Künstlerin und Forscherin aus Santiago, Chile. Ihre Praxis konzentriert sich auf die Erforschung von Klängen und Schwingungen als Material, um sich mit Fragen von Handlungsfähigkeit, Identität, Kollektivität und Vorstellungskraft zu beschäftigen. Ihre Arbeit besteht aus Installationen, Klang-/Schwingskulpturen, speziell angefertigten (Hör- und/oder Klang-)Apparaten, Performances, experimentellen Kompositionen, membranalen Gedichten und Schriften.

nicolelhuillier.com

06.10.
Fr
18.30–21 Uhr
06.10.
Fr
18.30–21 Uhr
Kunsthalle Wien Karlsplatz
Eintritt frei

In englischer Sprache

 
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