Climatic Dances
„These dances are in fact creative social devices to visualize and intervene into socio-environmental relations, stressing the interdependence between all life forms in this mountainous region.“ — Alessandro Questa
Climatic Dances ist der fünfte Teil von Amanda Piñas Langzeitrecherche* zum gegenwärtigen Verlust der kulturellen und biologischen Vielfalt des Planeten. Den Ausgangspunkt bilden zwei Tänze aus dem Hochland von Puebla in Mexiko, die vom Volk der Masewal im Kontext von Klimawandel und exzessivem Bergbau getanzt werden. Die beiden Tänze Tipekajomeh und Wewentiyo stehen am Anfang einer Reise in die Tiefen der Berge. Was die moderne Wissenschaft als Geologie bezeichnet, soll wieder magisch aufgeladen werden.
Amanda Piña erforscht die Entwicklung der Vorstellungen von der Erde im Laufe der Zeit und durch verschiedene historische Genealogien und Ontologien hindurch. Piñas biografische Landschaft, ein bestimmter Berg in den Zentralanden in Chile, der heute von neoextraktiven Kräften zerstört wird, transformiert sich in dem Stück zu einem Ort, an dem Leid und Wut, Trauer und Protest geteilt werden.
* Endangered Human Movements ist ein seit 2014 laufendes Langzeitprojekt, das sich mit menschlichen Bewegungspraktiken beschäftigt, die seit Jahrhunderten auf der ganzen Welt kultiviert werden.
Artist Talk mit Amanda Piña via Zoom am Fr, 26. März, 20 Uhr; Moderation: Elke Krasny Mehr
begreift ihre Performances als zeitgenössische Rituale, in denen die ideologische Trennung zwischen Moderne und Tradition, Mensch, Tier und Pflanzen, Natur und Kultur aufgehoben wird. Dabei verhandelt die mexikanisch-chilenisch-österreichische Choreografin, Tänzerin und Kulturarbeiterin die Entkolonialisierung Kunst.
Der Schwerpunkt ihrer Choreografien liegt auf der politischen und sozialen Kraft von Tanz, den Piña als sozio-ökologische Bewegung interpretiert. Neben ihrem Interesse, Kunst jenseits von Produktlogiken zu entwickeln, steht die Erforschung neuer Rahmenbedingungen zur Schaffung sinnlicher Erfahrungen im Zentrum ihrer Arbeit.
Credits
Amanda Piña / nadaproductions wird gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien, vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport und von FONCA Programa Nacional de Creadores Escénicos. Mit Unterstützung von Mexikanische Botschaft in Österreich, The National School of Folkloric Dance of Mexico (ENDF), Skånes Dansteater (Malmö), DAS THIRD – Amsterdam University of the Arts und La Caldera (Barcelona) in Form einer Residency.
Dauer: 65 Minuten
Verfügbar bis So, 28. März, 19.30 Uhr
Das Video wurde im September im deSingel (Antwerpen) aufgezeichnet.
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