Moebius Strip as Method
Dieser Workshop beschäftigt sich mit der Frage, wie man handelt, wenn man nicht weiß, was man nicht weiß. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Inklusion und Behinderung. Zum Einsatz kommen Worte, Gesten und räumliche Konfigurationen. Zudem wird individuell und gemeinsam erkundet, wie man sich vorbereitet, wie man navigiert, wie man reflektiert und wie man etwas kreiert – und zwar mit Hilfe des Möbiusbands. Das geometrische Modell des Möbiusbands inspiriert zu Denk- und Bewegungsweisen, die laufende Prozesse betonen und Polaritäten (wie z. B. Theorie/Praxis) ausloten, anstatt zu reproduzieren. Wenn man es nachzuzeichnen versucht, wird eine „äußere“ Oberfläche zu einer „inneren“ und bewegt sich wieder nach außen. Indem wir unsere Verbindungen, Definitionen und Beziehungen als Prozesse und fließend in Bewegung betrachten, fangen wir vielleicht damit an, uns zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten zu bewegen. Bei der Erschaffung und Zerstörung von Konzepten, Bildern und Fragen stützt sich dieser Workshop auf die Philosophie des Nondualismus, versinnbildlicht durch das Möbiusband. Dazu lesen wir Texte aus den Bereichen Anthropologie, Somatik und Disability-Aktivismus, denen wir uns räumlich, sozial und metaphorisch nähern. Moebius Strip as Method widmet sich einem ständigen Tanz der Positionen, Perspektiven und Fragen.
arbeitet seit 2004 professionell im Bereich Tanz und ist freiberuflich als Postdoc-Researcherin, somatische Bewegungspädagogin und Künstlerin in Großbritannien und Europa tätig. Sie unterrichtet am University College London und in mehreren internationalen Ausbildungsprogrammen des Laban/Bartenieff-Bewegungssystems. 2023 betraute sie das European Dancehouse Network mit einer Studie zu gerechteren Arbeitsbedingungen aufbauend auf ihren Forschungen zur Verkörperung von (Un-)Gleichheit an der Universität (2022, Institute of Advanced Studies, University College London), zum Verhältnis von Freiberufler*innen und Tanzinstitutionen im Vereinigten Königreich (2021, University of Roehampton) und zu kollaborativen Ansätzen bei der Kuratierung von Tanzfestivals im ehemaligen Jugoslawien (Middlesex University, 2015–2020, veröffentlicht von Routledge, 2023). Baybutts Interesse gilt dem Raum in seinen zellulären, sozialen und politischen Bedeutungen und der Zusammenarbeit mit anderen.