FRANK
Cherish Menzos Arbeiten eröffnen Spekulationen und Dialoge über den Schwarzen Körper und die vielschichtigen Verschränkungen afrikanischer Diaspora. Die Choreografin widmete sich in früheren Stücken bereits der komplexen Auseinandersetzung mit stereotypen Frauenbildern in Hip-Hop-Videos oder dem astronomischen Phänomen der dunklen Materie mittels Afrofuturismus. In ihrer neuen Arbeit FRANK erforscht sie nun Verkörperungen des Monströsen, um Normen und Kategorien des Fremden infrage zu stellen.
Der Titel FRANK bedeutet auf Deutsch ehrlich und direkt. Er steht aber auch kurz für Frankenstein. Als unmenschliche Kreatur von bedrohlicher Andersartigkeit ist dieser Prototyp des Monsters die metaphorische Inkarnation von Erzählungen, die die Menschheit in Angst und Schrecken versetzen. Im Spiel mit ambivalenten Bildern, Verzerrungen und rätselhaften Glitches konfrontiert Menzo jenen Horror, der dem Konzept des Monsters zugrunde liegt, und lässt neben vorherrschenden Narrativen auch das vermeintlich Vertraute in sich zusammenfallen.
Artist Talk am Fr, 25.04., im Anschluss an die Vorstellung
Kuratorin Djamila Grandits im Gespräch mit Cherish Menzo und Mitwirkenden der Produktion. In englischer Sprache.
+++ Auch im TQW Wahlabo erhältlich +++ Mehr
geboren 1988 in den Niederlanden, ist Choreografin und Tänzerin und lebt in Brüssel und Amsterdam. Menzo war in Arbeiten von Lisbeth Gruwez, Jan Martens und Nicole Beutler zu sehen und arbeitete mit Künstler*innen wie Akram Khan, Ula Sickle, Olivier Dubois und Eszter Salamon zusammen. Ihre eigenen Werke touren international: EFES (2016, mit Nicole Geertruida), LIVE (2018, mit Müşfik Can Müftüoğlu), JEZEBEL (2019) und DARKMATTER (2022). Menzo interessiert sich für die Transformation des Körpers auf der Bühne und für die „Verkörperung“ verschiedener physischer Bilder. Sie versucht, Körper aus vorgefertigten Wahrnehmungen und ihrer täglichen materiellen Realität herauszulösen, und unterstreicht die Komplexität und Widersprüchlichkeit von scheinbar auf den ersten Blick lesbaren Bildern.
Credits
Konzept, Regie Cherish Menzo Performance von und mit Malick Cissé, Mulunesh, Omagbitse Omagbemi Sounddesign Maria Muehombo a.k.a M I M I Videodesign Andrea Casetti Sound- und Videotechnik Arthur De Vuyst Bühnenbild Morgana Machado Marques Lichtdesign Ryoya Fudetani Dramaturgie Johanne Affricot, Renée Copraij Make-up-Design Johanna Cool Text Khadija El Kharraz Alami, Cherish Menzo Tourtechnik Ryoya Fudetani, Hadrien Jeangette, Arthur De Vuyst Grafik Nick Mattan Produktion GRIP & Theater Utrecht In Zusammenarbeit mit Dance On Ensemble Internationale Distribution A propic – Line Rousseau, Marion Gauvent Koproduktion Kunstenfestivaldesarts, Carreau du Temple – Etablissement culturel et sportif de la Ville de Paris, Productiehuis Theater Rotterdam, Julidans Amsterdam, PACT Zollverein, Festival Montpellier Danse 2025, Theater Utrecht, Le Centre Chorégraphique National d’Orléans – Direction Maud Le Pladec, Tanzquartier Wien, DDD – Festival Dias da Dança, Festival d’Automne à Paris, One Dance Festival, Perpodium Mit Unterstützung von CND – Centre national de la danse à Pantin, BRONKS, GC Pianofabriek Gefördert von der Regierung Flanderns, vom Programm Tax Shelter der belgischen Regierung via Cronos Invest, BNG Bank Theaterprijs, Charlotte Köhler Prijs van het Cultuurfonds