Future Playground
Zeit ist weder natürlich noch neutral. Ob durch die Monetarisierung der in den sozialen Medien verbrachten Zeit oder die immer detailliertere Zeiterfassung in der Arbeitswelt – Zeit ist ein hochgradig reguliertes Gut, auf das wir nur wenig Einfluss haben. Ob durch die biblische Siebentagewoche oder die Einführung des Sonntags als Ruhetag und anderer Feiertage – die (christliche) Religion und der Nationalstaat durchdringen die Art und Weise, wie unsere Zeit eingeteilt wird. Sei es durch eine epistemische Bindung an die lineare Zeit und den postulierten „Fortschritt“ oder durch die Aufwertung von Geschwindigkeit und Effizienz – die eurozentrische Moderne und der Leistungsdruck haben unsere Zeit in enge Konturen gepresst, die das weit verbreitete Gefühl erzeugen, ständig zu spät zu sein. Wie können wir uns wünschenswerte Zukünfte auf der Grundlage eines solchen Zeitgefühls vorstellen, sie auswählen und auf sie hinarbeiten?
Future Playground bringt verschiedene Praktiken und Diskurse – künstlerische Forschung, Gamedesign, Rechtstheorie, DJing und mehr – zusammen und erkundet, wie die Neuausrichtung unserer Zeitvorstellungen und -erfahrungen uns ermöglicht, kritische Visionen der Zukunft zu entwerfen und zu verwirklichen. Das semifiktionale, regelbasierte, jedoch ergebnisoffene und nicht produktive Universum des Spielens lädt dazu ein, die Zeit durcheinanderzubringen und jene Zukünfte auszuprobieren, die wir leben wollen.
Mit: David Bloom, Imayna Caceres, Julia Grillmayr & Christina Gruber, Zeynab Kirikou Gueye, Ralo Mayer, Kara Stone / Liv Schellander, Mitchell Travis & Ammar Bustami
Detaillierte Programminfos folgen demnächst.