BUNNY
Beim Bondage nennt man die Person, die gefesselt wird – meist eine unterwürfige Frau von zierlicher Statur – „Bunny“, während der „Rigger“ (die Person, die das Binden durchführt) meist ein dominanter Mann ist. Aber Daniel Kok und Luke George interessieren sich in ihrer Performance nicht für Geschlechterklischees. Sie unterwandern das Genre Bondage – ästhetisch und sexualpolitisch. Sie voguen und tanzen, während sie sich und andere mit bunten Seilen fesseln – die ungewöhnlichen Techniken haben sie sich dafür bei Makramee, aber auch bei Seemanns- und chinesischen Knoten abgeschaut. Dabei geht es den Performern darum, gemeinsame Verbindungen zu entwirren, Spannungen zu lösen und kollektive Wünsche freizusetzen. Sie wollen eine interaktive Erfahrung von Kollektivität weben und nutzen Seile und Knoten, um die Grenzen von Begehren, Vertrauen, Einwilligung und Gemeinschaft zwischen Künstler_innen und Publikum aufzubrechen. Was ist, wenn eigentlich jeder ein Bunny ist?
ist in Tasmanien aufgewachsen und lebt in Melbourne. Er kreiert Performancearbeiten durch experimentelle kreative Prozesse mit anderen Künstler_innen. George verwendet gewagte und manchmal unorthodoxe Methoden, um neue Intimitäten und Verbindungen zwischen Publikum und Darsteller_innen zu erforschen. Seine Arbeiten ABOUT FACE (2013), EROTIC DANCE (2016), BUNNY (2016) u. a. wurden in ganz Australien, Frankreich, Deutschland, Norwegen, den Niederlanden, Japan, Singapur und den USA präsentiert. George ist auch Masseur und praktizierender Kinbaku (eine japanische Seil-Bondage-Technik).
ist Absolvent von Fine Art & Critical Theory am Goldsmiths College (London), von Solo/Tanz/Autorschaft (SODA) am Interuniversitären Zentrum für Tanz (HZT, Berlin) und des Advanced Performance and Scenography Training (APASS) in Brüssel. Im Jahr 2008 erhielt er den Young Artist Award des National Arts Council (Singapur). Q & A (2009), Planet Romeo (2011), Cheerleader of Europe (2013), ALPHA (2014), PIIGS (2015) und BUNNY (2016) wurden in Asien, Europa, Australien und den USA vorgestellt. Als Pole-Dancer gewann Kok die SG Pole Challenge (2012) und repräsentierte Singapur bei den International Pole Championships (IPC, 2013). Gegenwärtig erforscht er Queerness und eine Vorstellung von Transindividualität durch das, was er The Octopus Practice nennt.
Credits
Ab 18 Jahren
Bei ausverkauften Vorstellungen: Restkarten an der Abendkassa
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