Theorie 
Eike Wittrock

Intermediary Stages of Art and Sexuality

The Queerness of Modern Dance
Eike Wittrock

ist Theater- und Tanzwissenschaftler sowie Dramaturg und Kurator. Seine Forschungen zur Historiografie des europäischen Bühnentanzes, zu Politiken des Archivs und zu queeren und exotistischen Performances präsentiert er sowohl in wissenschaftlichen wie auch in künstlerischen Zusammenhängen. Gemeinsam mit Anna Wagner ist er Initiator des Julius-Hans-Spiegel-Zentrums, eines künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekts zu den Exotismen in der Tanzmoderne. Darüber hinaus war er von 2013 bis 2016 Ko-Kurator des Internationalen Sommerfestivals Kampnagel, Jurymitglied der Tanzplattform 2016 und kuratorischer Berater des Tanzkongresses 2019. Derzeit ist er Senior Scientist am Zentrum für Genderforschung der Kunstuniversität Graz. Seine jüngste Veröffentlichung ist Theater* in queerem Alltag und Aktivismus der 1970er und 1980er Jahre (2022, mit Jenny Schrödl).

Intermediary Stages of Art and Sexuality

The Queerness of Modern Dance

Körperbilder des modernen Tanzes bewegen sich zwischen Natur und Kultur, dem Sozialen und dem Individuellen, Gleichheit und Andersheit, dem Fremden und dem Vertrauten. Wie sind diese Körper jedoch mit der Geschichte der Sexualität und queeren Befreiungsbewegungen verwoben? Der Vortrag versammelt historisches Quellenmaterial aus Archiven des Tanzes, der Sexualität und Populärkultur und verfolgt dabei insbesondere die Spuren des modernen Tanzes im Umfeld von Magnus Hirschfeld, Sexualforscher und Pionier der Homosexuellenbewegung in Deutschland. Im Zentrum stehen dabei Performances von Voo-Doo, Joachim von Seewitz und Julius Hans Spiegel, die sowohl auf künstlerischen Bühnen und in Varietés wie auch an Orten der bildenden Kunst rezipiert wurden. Diese Figuren und ihr Werk verwischen die Grenzen zwischen künstlerischem Tanz und Travestie/drag, stellen die Frage nach der Rolle von Transgender im modernen Tanz, arbeiten jedoch auch mit Bildern des Exotischen und sind somit in kolonialrassistische Diskurse eingebettet. Sie ermöglichen eine alternative Lesart des modernen Tanzes, in der queer keine Randerscheinung ist, sondern im Zentrum steht – aber erkennen auch an, dass diese Befreiung eine partielle ist.

Eike Wittrock

ist Theater- und Tanzwissenschaftler sowie Dramaturg und Kurator. Seine Forschungen zur Historiografie des europäischen Bühnentanzes, zu Politiken des Archivs und zu queeren und exotistischen Performances präsentiert er sowohl in wissenschaftlichen wie auch in künstlerischen Zusammenhängen. Gemeinsam mit Anna Wagner ist er Initiator des Julius-Hans-Spiegel-Zentrums, eines künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekts zu den Exotismen in der Tanzmoderne. Darüber hinaus war er von 2013 bis 2016 Ko-Kurator des Internationalen Sommerfestivals Kampnagel, Jurymitglied der Tanzplattform 2016 und kuratorischer Berater des Tanzkongresses 2019. Derzeit ist er Senior Scientist am Zentrum für Genderforschung der Kunstuniversität Graz. Seine jüngste Veröffentlichung ist Theater* in queerem Alltag und Aktivismus der 1970er und 1980er Jahre (2022, mit Jenny Schrödl).

28.04.
Do
18 Uhr
28.04.
Do
18 Uhr
TQW Studios
Eintritt frei

In englischer Sprache

 
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