Labore/Theorie 
Jennifer Lacey

Let’s Not Talk About It

The Odourless Version
Jennifer Lacey

ist eine in Paris lebende US-amerikanische Tänzerin und Choreografin, die sich für eine Neuverhandlung der künstlerischen Produktionsmethoden einsetzt. Dabei entstehen Stücke, die zwar immer auf Tanz basieren, aber nicht immer wie Tanz aussehen. Zudem entwerfen ihre Arbeiten eine erfinderisch-spielerische Hermeneutik von Körpern und deren Umgebung und entstehen oft in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen.

Lacey nimmt dem Tanz das Spektakuläre und kehrt stattdessen die vielfältigen Möglichkeiten, die das Performative manifestieren, bewirken und kommunizieren kann, hervor. Ihre Werke wurden international in Theatern, Museen, Galerien, Workshops und Publikationen produziert und inszeniert. Sie erhielt ein Doris Duke Impact Fellowship und ein Guggenheim-Forschungsstipendium.

Credits

Teilnehmer*innen 
Mzamo Nondlwana, Krõõt Juurak, Alix Eynaudi, Aleksei Borisionok, Amanda Piña, Anne Juren u. a. 

Let’s Not Talk About It

The Odourless Version

„Der ursprüngliche Entwurf für dieses Labor sah vor, dass alle Teilnehmer*innen im selben Raum sind; davon hing alles ab. Wir wollten mittels Nähe und peripherer Beobachtung, Möglichkeiten des Tanzens, Schreibens und Zusammenseins entwerfen, anstatt darüber zu diskutieren und das Thema verbal zu verhandeln. Aber jetzt, da wir tatsächlich in einer Zukunft angekommen sind, die wir so nicht erwartet hatten, hat sich die Situation natürlich verändert. Was tun, wenn das Studio nicht mehr als gemeinsamer Raum verfügbar ist, wenn Nähe plötzlich unmöglich wird, und die winzige Webcam, das Trugbild eines direkten Portals, nur frontale Kommunikation zulässt?

Wir machen das Labor trotzdem. Unser Fokus bleibt derselbe: entwerfen und begleiten, tanzen und schreiben, die Nuancen der Kopräsenz, die im gegenwärtigen Moment möglich sind, zu erfinden, auszugraben und wahrzunehmen und zugleich zu beobachten, was sie in uns, in unserem Tanzen und Schreiben und in unseren Herzen auslösen.

Wir werden die anfallenden Nebenprodukte in Form von Dokumenten in einer Publikation kompilieren und sie möglichst schnell veröffentlichen, damit sie rezipiert werden können. Allerdings ist dieses Erstellen und Berichten möglicherweise nicht genau auf die derzeitige Fähigkeit abgestimmt, mitzuerleben und zu empfangen. Vielleicht ist es das nie genau, vielleicht stehen unsere Kunstproduktion und Kunsterfahrung nie in einem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Vielleicht basteln wir an einem Brief in einer Flasche, vielleicht schlagen wir unsere Zeit tot, vielleicht machen wir unseren Job…

Es ist nicht so wichtig, in diesem Moment auf Kunst zu bestehen, aber die Kunst wird weiterhin auf uns bestehen, und das macht uns neugierig. Dieses Labor jetzt durchzuführen, bedeutet nicht, den Bedingungen zu trotzen. Es ist vielmehr eine Geste, nicht zu verschieben, bis die Vergangenheit wieder zur Zukunft wird. Im Moment ist es nicht so wichtig, Kunst zu produzieren, sondern sich von ihr produzieren zu lassen, sonst wird das alles zu viel. Es ist auch wichtig, den wirtschaftlichen Aspekt freiberuflicher Künstler*innen weiterhin ernst zu nehmen und nicht zu glauben, dass sie auf der anderen Seite der Krise unbeschadet auf uns warten und zudem bereit sein werden, sich für zeitgenössische Kunstinstitutionen zu engagieren und diese mitzugestalten. Das müssen wir jetzt tun!

In diesem Labor geht es immer noch darum, was es bedeutet, zusammen zu sein, aber dieser Begriff hat sich sowohl verdichtet als auch erweitert. Es ist ein Rätsel, und das macht uns neugierig.“

— Jennifer Lacey

Jennifer Lacey

ist eine in Paris lebende US-amerikanische Tänzerin und Choreografin, die sich für eine Neuverhandlung der künstlerischen Produktionsmethoden einsetzt. Dabei entstehen Stücke, die zwar immer auf Tanz basieren, aber nicht immer wie Tanz aussehen. Zudem entwerfen ihre Arbeiten eine erfinderisch-spielerische Hermeneutik von Körpern und deren Umgebung und entstehen oft in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen.

Lacey nimmt dem Tanz das Spektakuläre und kehrt stattdessen die vielfältigen Möglichkeiten, die das Performative manifestieren, bewirken und kommunizieren kann, hervor. Ihre Werke wurden international in Theatern, Museen, Galerien, Workshops und Publikationen produziert und inszeniert. Sie erhielt ein Doris Duke Impact Fellowship und ein Guggenheim-Forschungsstipendium.

Credits

Teilnehmer*innen 
Mzamo Nondlwana, Krõõt Juurak, Alix Eynaudi, Aleksei Borisionok, Amanda Piña, Anne Juren u. a. 
19.05.
30.05.
Di–​Sa
Geschlossene Veranstaltung
19.05.
30.05.
Di–​Sa
Geschlossene Veranstaltung
Zoom
 
Loading