Konzert/Tanz  
Mark Barden / Ligia Lewis

Limina / Sensation 1

Mark Barden

studierte Komposition bei Lewis Nielson, Rebecca Saunders, Mathias Spahlinger, Jörg Widmann, Roger Redgate und absolvierte Abschlüsse am Oberlin Conservatory, an der Hochschule für Musik Freiburg und am Goldsmiths College London. Er komponiert Konzertmusik und Klanginstallationen mit und ohne Live-Musiker*innen. Seine Werke verstehen Klang als ein grundsätzlich physisches Phänomen. Indem er die Gewalt von Klangerzeugung betont – das Greifen, Schlagen und Kratzen –, lädt er das Publikum ein, nicht nur zuzuhören, sondern den Klang auch körperlich zu erfahren. Neuere Stücke verbinden Virtuosität mit geräuschbasiertem Klangmaterial und streben nach einer nach innen gewandten Komplexität, welche, ähnlich wie Mikroskopansichten von Zellen oder Atomen, zugleich lebensbejahend und von einem schwindelerregenden Detailreichtum geprägt ist. Auftragswerke führender kultureller Institutionen und Festivals (u. a. Donaueschingen, Witten, Wien Modern, Goethe Institut) werden u. a. von Klangforum Wien, Ensemble intercontemporain, ensemble recherche, Mivos Quartett, KNM Berlin, ensemble mosaik, Nicolas Hodges und Arditti Quartet aufgeführt. Mark Barden ist Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Detmold. Seine Partituren sind bei der Edition Peters erschienen.

Ligia Lewis

entwirft gefühlsgeladene Choreografien, in denen sie die Metaphern und gesellschaftlichen Einschreibungen des Körpers thematisiert. Ihr Werk ist erlebnisreich und komplex und von akribisch gestalteten Formen der Verkörperung geprägt. Wenn diese auf klangliche und visuelle Metaphern treffen, schaffen sie Raum für das Unbestimmte, das Rätselhafte und Dissonante. Ihre Performances touren weltweit und wurden unter anderem in der Fahrenheit / Flax Foundation (Los Angeles), in der Tate Modern (London) und im Palais de Tokyo (Paris) gezeigt und zu Festivals wie American Realness / Abrons Art Center (New York), Tanz im August / HAU Hebbel am Ufer (Berlin) und dem donaufestival in Krems eingeladen. Zu ihren Preisen und Auszeichnungen gehören u. a. der Förderpreis der Foundation for Contemporary Arts (2018), ein Bessie Award für „Outstanding Production“ für minor matter (2017) und der Prix Jardin d’Europe von ImPulsTanz für Sorrow Swag (2015). Zuletzt wurde ihr 2021 der Tabori Award verliehen. 2022 zeigte Ligia Lewis ihre jüngste Gruppenchoreografie Still Not Still im TQW.

Credits

Choreografie, Konzept, Performance Ligia Lewis Musik, Konzept Mark Barden Interpretation Ensemble Nikel (Yaron Deutsch, E-Gitarre; Patrick Stadler, Saxofon; Brian Archinal, Schlagzeug; Antoine Françoise, Tasteninstrumente; Alfred Reiter, Klangregie; Aaron Holloway Nahum, Technische Leitung) – Mark Barden: Limina für E-Gitarre, Saxofon, Drums und Tasteninstrumente (2022, Auftrag Wien Modern). Ligia Lewis: Sensation 1, Performance (2011 / neue Version 2022 in Zusammenarbeit mit Mark Barden). Die Performance Sensation 1 wurde von Whitney Houstons I Will Always Love You (Divas Live, 1999) inspiriert. Produktion Wien Modern und Tanzquartier Wien

 

Limina / Sensation 1

„Limina lädt dazu ein, sich in einen komplex verkörperten Klangraum zu begeben, der den rohen Klang sowohl als Manifestation als auch als Zuflucht vor einer unbenennbaren äußeren Kraft begreift. Es geht bei Limina nicht nur um Klang, sondern auch um Taktilität – das heißt um Berührung, um die Fähigkeit zu fühlen und um die Empfindung, berührt zu werden.“ – Mark Barden

Limina (Plural von „limen“: eine Schwelle, an der ein Reiz eine psychologische oder physiologische Reaktion auslöst) versucht, die Wahrnehmung von Zeit durch eine immersive, hypnotische sensorische Umgebung zu verlangsamen. Das Publikum wird darauf eingestimmt, tief in die Substrukturen von Klangphänomenen hineinzuhören. Das Stück kultiviert die Spannung zwischen dichten Texturen und ausgedehnten Klanglandschaften und lädt zu psychoakustischen Illusionen und Halluzinationen durch sich allmählich entwickelnde Klangmassen ein. Limina ist so konzipiert, dass es zusammen mit dem Solo Sensation 1 (2011) der dominikanisch-amerikanischen Choreografin Ligia Lewis aufgeführt und als eine Hommage auf diese kraftvolle skulpturale Studie über Verkörperung und performative Identität verstanden werden kann. Die Arbeiten werden nacheinander, nicht gleichzeitig präsentiert. Diese Gegenüberstellung schafft einen Dialog, der es den Atmosphären und der Wahrnehmung der Werke erlaubt, sich auf diffuse, hybridisierte und individuelle Weise zu durchdringen anstatt durch die direkten Korrelationen, die sich aus der Gleichzeitigkeit ergeben: Unsere Erinnerung an das erste Werk bleibt als Schatten während des zweiten bestehen und formt Affekt und Bedeutung, um nur einen Effekt zu nennen.

„Eine einzige Geste des Singens, die sich über die Zeit erstreckt, sprengt die Bezüge zum Gesang als solchem und erzeugt eine andere Art von Affektivität. Mit der Zeit nimmt eine skulpturale Choreografie Gestalt an, was übrig bleibt, ist ein abstrakt fühlender Körper, der eine bestimmte Empfindung des Sensationellen artikuliert.“ – Ligia Lewis über Sensation 1

Eine Kooperation mit Wien Modern

Mark Barden

studierte Komposition bei Lewis Nielson, Rebecca Saunders, Mathias Spahlinger, Jörg Widmann, Roger Redgate und absolvierte Abschlüsse am Oberlin Conservatory, an der Hochschule für Musik Freiburg und am Goldsmiths College London. Er komponiert Konzertmusik und Klanginstallationen mit und ohne Live-Musiker*innen. Seine Werke verstehen Klang als ein grundsätzlich physisches Phänomen. Indem er die Gewalt von Klangerzeugung betont – das Greifen, Schlagen und Kratzen –, lädt er das Publikum ein, nicht nur zuzuhören, sondern den Klang auch körperlich zu erfahren. Neuere Stücke verbinden Virtuosität mit geräuschbasiertem Klangmaterial und streben nach einer nach innen gewandten Komplexität, welche, ähnlich wie Mikroskopansichten von Zellen oder Atomen, zugleich lebensbejahend und von einem schwindelerregenden Detailreichtum geprägt ist. Auftragswerke führender kultureller Institutionen und Festivals (u. a. Donaueschingen, Witten, Wien Modern, Goethe Institut) werden u. a. von Klangforum Wien, Ensemble intercontemporain, ensemble recherche, Mivos Quartett, KNM Berlin, ensemble mosaik, Nicolas Hodges und Arditti Quartet aufgeführt. Mark Barden ist Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Detmold. Seine Partituren sind bei der Edition Peters erschienen.

Ligia Lewis

entwirft gefühlsgeladene Choreografien, in denen sie die Metaphern und gesellschaftlichen Einschreibungen des Körpers thematisiert. Ihr Werk ist erlebnisreich und komplex und von akribisch gestalteten Formen der Verkörperung geprägt. Wenn diese auf klangliche und visuelle Metaphern treffen, schaffen sie Raum für das Unbestimmte, das Rätselhafte und Dissonante. Ihre Performances touren weltweit und wurden unter anderem in der Fahrenheit / Flax Foundation (Los Angeles), in der Tate Modern (London) und im Palais de Tokyo (Paris) gezeigt und zu Festivals wie American Realness / Abrons Art Center (New York), Tanz im August / HAU Hebbel am Ufer (Berlin) und dem donaufestival in Krems eingeladen. Zu ihren Preisen und Auszeichnungen gehören u. a. der Förderpreis der Foundation for Contemporary Arts (2018), ein Bessie Award für „Outstanding Production“ für minor matter (2017) und der Prix Jardin d’Europe von ImPulsTanz für Sorrow Swag (2015). Zuletzt wurde ihr 2021 der Tabori Award verliehen. 2022 zeigte Ligia Lewis ihre jüngste Gruppenchoreografie Still Not Still im TQW.

Credits

Choreografie, Konzept, Performance Ligia Lewis Musik, Konzept Mark Barden Interpretation Ensemble Nikel (Yaron Deutsch, E-Gitarre; Patrick Stadler, Saxofon; Brian Archinal, Schlagzeug; Antoine Françoise, Tasteninstrumente; Alfred Reiter, Klangregie; Aaron Holloway Nahum, Technische Leitung) – Mark Barden: Limina für E-Gitarre, Saxofon, Drums und Tasteninstrumente (2022, Auftrag Wien Modern). Ligia Lewis: Sensation 1, Performance (2011 / neue Version 2022 in Zusammenarbeit mit Mark Barden). Die Performance Sensation 1 wurde von Whitney Houstons I Will Always Love You (Divas Live, 1999) inspiriert. Produktion Wien Modern und Tanzquartier Wien

 

04.11./
05.11.
Fr/​Sa
19.30 Uhr
60 Min.
04.11./
05.11.
Fr/​Sa
19.30 Uhr
60 Min.
TQW Halle G
€ 20/15/10

Restkarten sind an der Abendkassa erhältlich.

 
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