Mowgli
+++ Performance verschoben +++
Mit radikalen und tief berührenden Stücken, die zeitgenössische Identitätsdiskurse mit traditionellen, aber auch neu entwickelten Erzählformen verbinden, hat sich Sorour Darabi in den letzten Jahren einen Platz in der internationalen Performanceszene gesichert. Der Ausgangspunkt der neuesten Arbeit Mowgli ist der gleichnamige Song des französischen Rap-Duos PNL, der mit der Referenz auf den Dschungel die immer noch gängige Projektion des „Wilden“ auf die Körper von jungen Menschen mit Migrationshintergrund problematisiert. Die Metapher des Dschungels lädt aber auch zu einer Reappropriation, einer Wiederaneignung, ein: die Möglichkeit, ein anderes Gesetz zu erfinden als das der Stadt. Mowgli spielt in der Dunkelheit einer fiktiven Nacht, wo Choreografie, Poesie, Storytelling, Märchen und die Texte der iranischen Sängerin Googoosh sowie jene von PNL aufeinandertreffen. Sorour Darabi konstruiert eine Sammlung erlebter, aber auch fantasierter Geschichten, in denen es um Themen wie selbstgewählte Familie und Melancholie geht. Wild werden ist ein politisches Projekt.
ist ein*e autodidaktische Künstler*in aus dem Iran, die*der zwischen Paris und Berlin lebt und arbeitet. Während des Studiums am CCN de Montpellier entstand das Solo Subject to Change, eine Performance über Transformation. 2016 folgte das Solo Farci.e, das sich mit den Begriffen Sprache, Geschlechtsidentität und Sexualität befasst und im selben Jahr bereits im TQW gezeigt wurde.
2018 entwickelte Sorour Darabi Savušun, eine Ode an Affekte und die Verletzlichkeit. Die letzten beiden Arbeiten waren bei den Wiener Festwochen 2019 zu sehen. Zusätzlich zu Mowgli arbeitet Sorour Darabi derzeit am Stück Natural Drama, das vom Tanzquartier Wien koproduziert wird.
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