Please Please Please
Ausgrenzung, Transformation, Verschwinden … Welche Auswirkungen zeitigen die sozialen Institutionen wie Kirche, Schule oder Theater auf den menschlichen Körper? Mathilde Monnier und La Ribot gehen dieser für den Philosophen Michel Foucault zentralen Frage mit den Mitteln des Tanzes nach, begleitet von der poetischen Sprache des portugiesischen Regisseurs Tiago Rodrigues und der Musik von Béla Bartók. In einem apokalyptischen Setting präsentieren die beiden Tänzerinnen eine leidenschaftliche Reflexion, die zugleich Lob des Schönen wie Plädoyer für das Abscheuliche ist, über eine Menschheit auf dem Weg zur Selbstauslöschung. Die Dringlichkeit einer immer schneller immer näher kommenden Zukunft mündet in einem intimen und zugleich universellen Dialog zwischen einer Mutter und ihrer Tochter – darüber, was bereits gescheitert und was noch möglich ist. Welche Welten, Gesellschaften und Geschichten geben wir an zukünftige Generationen weiter? Wie kann es gelingen, die Zwänge des Jetzt zu überwinden, um den Menschen wieder Hoffnung für die Zukunft zu geben?
geboren in Madrid und derzeit in Genf lebend, ist Choreografin, Tänzerin, Regisseurin und bildende Künstlerin. Ihre Arbeit versteht sie als radikal multidisziplinär. Ausgangspunkte ihres Schaffens sind die Bewegung, der Körper und ihr eigener künstlerischer Hintergrund: der Tanz. Hinzu kommen weitere Praktiken, Systeme und Materialien, auf die sie je nach Notwendigkeit zurückgreift. Von Anfang an umfasste ihr Werk Liveperformance, Video, Sprache, Zeichensprache, gefundene Objekte, Installationen und „relationale“ Ästhetiken. An ihren Performances und Videoarbeiten waren und sind unterschiedliche Gruppen – sowohl Künstlerkolleg*innen als auch Menschen ohne Kunsthintergrund – beteiligt. Ihre Arbeiten wurden u. a. in der Tate Modern (London), im Centre Pompidou (Paris), beim Panorama Festival (Rio de Janeiro) und bei der Art Basel gezeigt. Auf der Biennale Danza 2020 in Venedig wurde La Ribot mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk geehrt.
ist eine Leitfigur der französischen wie der internationalen zeitgenössischen Tanzwelt. Mit jedem neuen Stück trotzt sie den Erwartungen und präsentiert ein Werk in ständiger Erneuerung. Ihre Choreografien schaffen immer wieder aufs Neue den Brückenschlag zu anderen künstlerischen Disziplinen. So markiert die Nominierung zur künstlerischen Leiterin des Centre Chorégraphique National de Montpellier im Jahr 1994 den Beginn einer Reihe von Kooperationen mit Persönlichkeiten aus verschiedenen künstlerischen Bereichen (Jean-Luc Nancy, Christine Angot, La Ribot, Heiner Goebbels). Ihre bislang mehr als vierzig Choreografien wurden u. a. beim Festival d’Avignon sowie in Paris, New York, Wien, Berlin und London gezeigt. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Preis des französischen Kulturministeriums und den SACD Grand Prix. Von 2014 bis 2019 leitete Mathilde Monnier das Centre National de la Danse – Pantin.
ist ein portugiesischer Theaterregisseur und Theaterleiter. Neben seiner Zusammenarbeit mit verschiedenen portugiesischen und internationalen Künstler*innen auf der Bühne trat er auch als Drehbuchautor, Journalist und Schriftsteller in Erscheinung und unterrichtete an Institutionen wie der belgischen Tanzakademie P.A.R.T.S. Seine Arbeiten sind immer für und in Zusammenarbeit mit den Darsteller*innen erdacht und suchen die poetische Verbindung von Realität und Fiktion. Er betrachtet das Theater als „menschliche Ansammlung“ – als einen Ort, an dem Menschen zusammentreffen wie in einem Café, um Gedanken auszutauschen und Zeit in Gemeinschaft zu verbringen. Als Leiter des Teatro Nacional D. Maria II ist Tiago Rodrigues ein Brückenbauer zwischen Städten und Ländern, gleichzeitig Gastgeber, Schöpfer und Verfechter eines lebendigen Theaters.
Credits
In französischer Sprache mit englischen Übertiteln
Related Content
La Ribot über Please Please Please
Artist Video
Mathilde Monnier über Please Please Please
Artist Video
Mathilde Monnier
Please