Practicing the Impossible
Ungefähr einhundert Jahre sind vergangen, seitdem zwei Künstler selbsternannte Übergangsstaaten ausriefen: Gabriele D’Annunzio die protofaschistische italienische Regentschaft am Quarnero (italienisch: Reggenza Italiana del Carnaro) in Fiume (heute Rijeka in Kroatien) und Ernst Toller die Münchner Räterepublik. Diese scheiternden Staaten waren auch Versuche der Institutionalisierung der poetischen Imagination – mit nachteiligen Folgen für die Bevölkerung des Staates (im Falle von Rijeka) oder für die Künstler*innen und ihre Mitbürger*innen (München). Beide Regime werden heute als utopische Versuche betrachtet. Aber die Frage ist, was wir und unsere Institutionen aus der künstlerischen Praxis des Unmöglichen lernen können in einer Zeit, in der Utopie mehr eine Frage der Erinnerung als der Imagination ist.
ist Dramaturg, Mitbegründer und Mitglied von BADco., Kollektiv für darstellende Künste. Von 1995 bis 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator am Zentrum für Theaterkunst (CDU). Assoziierter Professor für Dramaturgie an der Akademie der bildenden Künste der Universität Zagreb. Einer der Initiator*innen des Projekts Zagreb – Cultural Kapital of Europe 3000.
Mit seinen Projekten und Kooperationen (BADco., Frakcija) nahm er an der Biennale von Venedig 2011 und 2016, der Documenta 12, ARCO und zahlreichen Festivals und Konferenzen teil. Er war Mentor und Dozent u. a. bei DOCH (Stockholm), JLU (Gießen), Statens Scenekunstskole (Kopenhagen), P.A.R.T.S. (Brüssel) und erster Chefredakteur (1996–2007) von Frakcija, einer Zeitschrift für darstellende Künste. Sein letztes Buch Exploded Gaze erschien 2018.
In englischer Sprache
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