Saturday Hangout: Because, you say ‘I’ for me
Because, you say ‘I’ for me (2024) ist eine Listening Session und Lesung von Lauryn Youden aus ihrer Soundarbeit Those stones which also express themselves at dawn (2021). Zudem liest die Künstlerin aus ihrem Text Nocebo (2018).
Nocebo (2018), zugleich Krankengeschichte und autotheoretischer Essay, folgt Youdens Beziehung zu und Genesung von Depressionen und CPTSD (komplexe posttraumatische Belastungsstörung). Während Youden von ihren Erfahrungen mit Klarträumen als einer Form der Behandlung erzählt, spielt sie auch mit der frauenfeindlichen Rahmung dieser Krankheiten und der Entwicklung ihrer Sexualität als dämonische Besessenheit. Außerdem präsentiert die Künstlerin eine Chronologie von Diagnosen, die mit der sich verändernden Wahrnehmung des weiblichen Körpers und Geistes zusammenhängen, wie sie pathologisiert, kontrolliert und missbraucht wurden und wie dies alles mit dem Niedergang und der Auslöschung der pflanzlichen und traditionellen Medizin während des Wachstums der monotheistischen Religionen und des Kapitalismus in Europa zusammenfällt.
Those stones which also express themselves at dawn (2021) ist eine Soundarbeit von Youden und entstand in Zusammenarbeit mit Florian TM Zeisig. Die Komposition beinhaltet elektromagnetische Wellen, die von der Emma-Kunz-Grotte ausgehen. Kunz entdeckte an diesem Kraftort das Heilgestein AION A. Die Grotte wird heute vielfach besucht, um deren heilende Energie zu erfahren. Die Soundarbeit beinhaltet darüber hinaus eine Klangschale und Feldaufnahmen, die Youden und Zeisig am 8. Mai 2021 während eines 12-stündigen Besuchs in der Grotte machten. Die Arbeit wurde ursprünglich zusammen mit der Installation Peering through a Half-Open Door (2021) in der Ausstellung Kosmos Emma Kunz. Eine Visionärin im Dialog mit zeitgenössischer Kunst im Aargauer Kunsthaus, Aarau (CH), 2021, gezeigt.
Während der Listening Session wird Beifußtee (Artemisia vulgaris) angeboten. Im Mittelalter galt Beifuß als eine Pflanze, die vor Besessenheit von bösen Geister schützt. Heute ist Beifuß eher als „Traumkraut“ bekannt. Beifuß kann die Erinnerung an Träume verstärken und wird in erster Linie dazu verwendet, in einer meditativen Trance oder vor dem Einschlafen einen Zustand des luziden Träumens oder der Astralprojektion zu aktivieren. Die medizinischen Wirkungen von Beifuß sind besonders günstig für das Fortpflanzungssystem. Er ist ein stark emmenagoges Mittel (die Menstruation anregend), das Menstruationsbeschwerden lindern kann. Aus diesem Grund sollte das Kraut nicht von Schwangeren oder Stillenden eingenommen werden.
Lauryn Youden wurde gemeinsam eingeladen mit Jette Büchsenschütz / TQW Research Affiliation.
ist eine in Berlin lebende Dichterin, Performance- und Installationskünstlerin. Ihre Arbeit basiert auf der Auseinandersetzung mit dem medizinisch-industriellen Komplex, der Kolonialmedizin, „alternativen“ Heilpraktiken und der traditionellen Medizin zur Behandlung ihrer chronischen Krankheiten und Behinderungen. Sie beleuchtet verdrängte, marginalisierte und vergessene Formen radikaler Fürsorge und widmet sich Crip-Wissen.
In englischer Sprache
Triggerwarnung: sexueller Inhalt, sexueller Missbrauch und Gewalt (angedeutet, nicht dargestellt), medizinischer Missbrauch
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