Theorie 
Maaike Bleeker

Revolutions in sensory relations

Rehearsing corporeal literacies
 
Maaike Bleeker

ist Professorin für Theater, Tanz und Performance im Fachbereich Medien- und Kulturwissenschaften an der Universität Utrecht. Sie ist Direktorin des Institute for Cultural Inquiry (ICON) an der Universität Utrecht und war Vorsitzende von Performance Studies international (2011–2016). Zu ihren Veröffentlichungen gehören Doing Dramaturgy: Thinking Through Practice (Palgrave, erscheint demnächst), Visuality in the Theatre: The Locus of Looking (Palgrave, 2008) und die von ihr (mit-)herausgegebenen Bände Thinking Through Theatre and Performance (Bloomsbury, 2019) und Transmission in Motion: The Technologizing of Dance (Routledge, 2017).

Revolutions in sensory relations

Rehearsing corporeal literacies

In einem Artikel aus den 1980er-Jahren argumentiert der Medientheoretiker Derrick de Kerckhove, dass sich das dramatische Theater im antiken Griechenland in engem Zusammenhang mit der Erfindung der alphabetischen Schrift entwickelte und als Raum diente, um das zu erforschen, was er als „die Revolution der sensorischen Beziehungen“ bezeichnet, die durch die Schrift hervorgerufen wurde. Seine Beobachtungen stimmen mit denen von Walter Ong überein, der etwa zur gleichen Zeit vorschlug, Alphabetisierung als eine durch Schrift und Druck hervorgerufene Geisteshaltung zu verstehen. Das Schreiben ist Teil dessen, was Medientheoretiker*innen und Technikphilosoph*innen als Technogenese bezeichnen: die Koevolution von Mensch und Technik. Aus dieser Perspektive sind die menschlichen Formen des Verstehens, Denkens und Vorstellens Ergebnis einer Geschichte der Interaktion mit dem Nicht-Menschlichen: mit Dingen, Werkzeugen und Technologien. Während Ong Alphabetisierung als ein „Mindset“ beschreibt, lenkt De Kerckhove die Aufmerksamkeit auf die sensorischen und körperlichen Dimensionen, was diese Interaktionen mit der Art und Weise tun, wie Menschen etwas Sinn geben, denken und sich vorstellen. In diesem Vortrag wird untersucht, was Tanz dazu beitragen kann, diese körperlichen Dimensionen zu verstehen, und wie Tanz einen Raum für die Erforschung der Entstehung neuer ‘corporeal literacy’ bietet, die durch technologische Innovationen wie Kino, Fernsehen und digitale Medien hervorgerufen werden. Diese Innovationen unterstreichen die fundamentale Rolle, die die Bewegung dabei spielt, wie wir die Welt kennenlernen, sowie die tiefe Verbindung zwischen Bewegung, Abstraktion und Verkörperung.

Maaike Bleeker

ist Professorin für Theater, Tanz und Performance im Fachbereich Medien- und Kulturwissenschaften an der Universität Utrecht. Sie ist Direktorin des Institute for Cultural Inquiry (ICON) an der Universität Utrecht und war Vorsitzende von Performance Studies international (2011–2016). Zu ihren Veröffentlichungen gehören Doing Dramaturgy: Thinking Through Practice (Palgrave, erscheint demnächst), Visuality in the Theatre: The Locus of Looking (Palgrave, 2008) und die von ihr (mit-)herausgegebenen Bände Thinking Through Theatre and Performance (Bloomsbury, 2019) und Transmission in Motion: The Technologizing of Dance (Routledge, 2017).

02.12.
Fr
18 Uhr
02.12.
Fr
18 Uhr
TQW Studios
Eintritt frei

In englischer Sprache

 
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