Soso
Samuel Feldhandler stammt aus einer Musiker*innenfamilie und sucht in seiner Praxis nach Möglichkeiten, musikalische Formen in choreografische Partituren zu übersetzen. Für sein neues Tanzstück, das seiner Großmutter Soso gewidmet ist, greift er auf eine Vielzahl von Interpretations- und Kompositionstechniken wie Kanons, Zitate, Fugen und Inversionen zurück.
Sonia „Soso“ Feldhandler (geborene Krajsztajn) kam 1933 in Frankreich als Tochter jüdisch-polnischer Eltern zur Welt. Ihr Vater ging 1939 an die Front, ihre Mutter wurde 1942 verhaftet. Mit der Hilfe von Nachbar*innen und Verwandten konnte Soso sich in einer kleinen Stadt in der Schweiz bis zur Wiedervereinigung mit ihren Eltern 1946 verstecken. Heute, mehr als ein Dreivierteljahrhundert und viele, viele Geschichten später, arbeiten mit Samuel und Alma zwei ihrer Enkel*innen zusammen, um das Tanzporträt Soso zum Leben zu erwecken.
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ist 1993 in Frankreich geboren und lebt seit 2019 in Wien. Feldhandler schreibt Tanz in verschiedenen Formen, seine ersten choreografischen Arbeiten entstanden 2012. Er hat u. a. mit Anne Juren, Alix Eynaudi, Elizabeth Ward und Christine Gaigg zusammengearbeitet. Feldhandler hat einen Bachelorabschluss in zeitgenössischem Tanz von der Universität der Künste in Amsterdam und einen Master in Choreografie von DOCH, Stockholm. Sein letztes Stück Georges tremble war seinem Großvater gewidmet und wurde nach seiner Premiere im Tanzquartier Wien bei Weld (Stockholm) gezeigt.
Credits
Künstlerische Leitung, Choreografie, Musik Samuel Feldhandler Tanz Stéphanie Evrard, Samuel Feldhandler, Susanne Song-Yi 송이 Griem, Mani Obeya, Lena Schattenberg Bühnenbild, Kostüm Alma Feldhandler Musik Paul Kotal Licht Victor Duran Künstlerische Mitarbeit Yari Stilo Produktion Magdalena Stolhofer / dieKulturtanten – Eine Koproduktion von Kompanie Samuel Feldhandler, Tanzquartier Wien und Weld (Stockholm). Partnerinstitutionen: MARC – Milvus Artistic Research Center, Bears in the Park. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien, des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport und des Zukunftsfonds Österreich.