Still Not Still
+++ Performance verschoben +++
„Ligia Lewis has focused her practice on creating other possibilities for viewing and sensing the world in order to reflect on relation and empathy.” – Frieze Online
Ligia Lewis’ choreografische Komposition für sieben Performer*innen entwickelt sich aus dem „dark space“ nichtwestlicher und schwarzer Geschichte. Als Reaktion auf diesen Ausschluss aus der Geschichtsschreibung nutzt Lewis Dunkelheit als Ort für kritische Darstellung und Imagination. Dafür bedient sie sich der weitgehend vergessenen Form der „Complainte“ – eine Art Klagelied. Lewis beschwört eine poetische Theatersprache, voll abgründigem Humor und surrealistischen Bildern, die jede Fantasie von historischem Fortschritt erschüttert. So entwirft sie eine Welt außerhalb der Zeit, eine Welt im Stillstand. Kann eine Geschichte voller böser Absichten, Lücken und Löcher, insbesondere für diejenigen, die außen vorgelassen werden, der Vergangenheit überlassen werden? Kann Geschichte, oder eine bestimmte Form davon abgetötet, als Leiche ausgestellt und ihrer Berechtigung entzogen werden? Angesichts der Tatsache, dass Geschichte fehlbar und unzureichend ist – und von ihren Siegern geschrieben wurde – stellt sich die Frage, was entstehen könnte, wenn sie zu Grabe getragen wird.
entwirft gefühlsgeladene Choreografien, in denen sie die Metaphern und gesellschaftlichen Einschreibungen des Körpers thematisiert. Ihr Werk ist erlebnisreich und komplex und von akribisch gestalteten Formen der Verkörperung geprägt. Wenn diese auf klangliche und visuelle Metaphern treffen, schaffen sie Raum für das Unbestimmte, das Rätselhafte und Dissonante. Ihre Performances touren weltweit und wurden unter anderem in der Fahrenheit / Flax Foundation (Los Angeles), in der Tate Modern (London) und im Palais de Tokyo (Paris) gezeigt und zu Festivals wie American Realness / Abrons Art Center (New York), Tanz im August / HAU Hebbel am Ufer (Berlin) und dem donaufestival in Krems eingeladen.
Zu ihren Preisen und Auszeichnungen gehören u. a. der Förderpreis der Foundation for Contemporary Arts (2018), ein Bessie Award für „Outstanding Production“ für minor matter (2017) und der Prix Jardin d’Europe von ImPulsTanz für Sorrow Swag (2015).
Ligia Lewis’ Bühnenwerke werden vom HAU Hebbel am Ufer (ko-)produziert und repräsentiert.
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