The Caldeirão Highlanders
„The whole piece is peopled by voices that come from afar… “ — Vera Mantero
The Caldeirão Highlanders – Exercises in Fictional Anthropology nimmt Bezug auf eine verlassene Region im Süden Portugals – die Caldeirão-Berge. Immer mehr Menschen wandern aus der Region ab. Dort, wo früher gesprochen, gesungen und gearbeitet wurde, ist es still geworden. Dieser Stille wirkt Vera Mantero in ihrer Lecture-Performance entgegen, indem sie eigenes Videomaterial mit Aufnahmen des Musikethnologen Michel Giacometti und Texten von u. a. Antonin Artaud kombiniert. Was aber sind die exakten Quellen dieses Materials, mit dem traditionelle ländliche Praktiken und Lebensgrundlagen beleuchtet werden? Mit feiner Ironie spielt Mantero auch mit dieser Frage. Sie singt und tanzt für das Publikum und für die wenigen Bewohner*innen der Serra do Caldeirão, die noch übrig sind. Eine kraftvolle, poetische Hommage auf das verlorene Wissen, das Körper und Geist, Alltag und Kunst verbindet – ein Wissen, das wir uns zurückholen sollten.
studierte klassischen Tanz und war fünf Jahre Mitglied des Ballet Gulbenkian in Lissabon. In den 1990er-Jahren feierte sie mit ihren bahnbrechenden Arbeiten über weibliche Ikonen wie Manets Olympia und Josephine Baker ihren internationalen Durchbruch. Seither hat sie zahlreiche Ensemblearbeiten und Solos choreografiert, die in Theatern und auf Festivals in Europa, Südamerika, Kanada, Singapur, Südkorea und den USA gezeigt worden sind. In den letzten Jahren behandelt sie in ihrem Schaffen verstärkt Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit.
Sie unterrichtet regelmäßig Komposition und Improvisation in Portugal und international und performt in Improvisationsprojekten von u. a. Meg Stuart, Steve Paxton oder Mark Tompkins. Vera Mantero wurde von Boris Charmatz zu 20 Dancers for the 20th Century eingeladen. Gemeinsam mit dem Bildhauer Rui Chafes repräsentierte sie Portugal 2004 bei der 26. Biennale von São Paulo mit der Arbeit Eating your heart out, 2009 widmete ihr Culturgest in Lissabon eine Retrospektive. Ihre künstlerische Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen gewürdigt: 2002 erhielt sie den vom portugiesischen Kulturministerium vergebenen Prémio Almada, 2009 den Prémio Gulbenkian Arte für ihr Lebenswerk.
Credits
O Rumo do Fumo wird unterstützt von República Portuguesa – Cultura, DGArtes – Direção Geral das Artes.
In englischer Sprache
Artist Talk mit Vera Mantero im Anschluss an die Vorstellung. Moderation: Rio Rutzinger
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