Collective Exhibition for a Single Body
Collective Exhibition for a Single Body – The Private Score – Vienna 2019 ist eine performative Ausstellung. Die im Haus Wittgenstein gezeigten Arbeiten von Künstler*innen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa werden von Performer*innen in einem Supermarkt (re-)aktiviert. Das Projekt beruht auf einer Partitur, die von Pierre Bal-Blanc entwickelt und zum ersten Mal 2017 auf der documenta 14 in Athen und Kassel gezeigt wurde. The Private Score ist die zweite Version dieser Partitur, die auf Initiative der Kontakt Sammlung in Wien realisiert und mit Werken aus den Sammlungen der TBA21 und der Generali Foundation erweitert wird.
In der Wiener Version bezieht sich der Kurator auf künstlerische Gesten, die im osteuropäischen Sozialismus der 1960er- und 1970er-Jahre entstanden sind. Vertreten sind zudem Werke von Kunstschaffenden der 1989er-Generation, die das emanzipatorische Potenzial der Neoavantgarde reaktivierten. Die in den Kunstwerken eingeschriebenen Gesten werden vom rumänischen Choreografen und Künstler Manuel Pelmuş in eine Partitur übersetzt und von Performer*innen aufgeführt, die scheinbar ungeplant in Alltagssituationen auftauchen. Diese Aktivierung der Kunstwerke durch Performer*innen findet in der Lidl-Filiale in der Wiedner Hauptstraße während des normalen Betriebs statt und verweist auf die einstige Funktion dieser Räumlichkeiten – auf den Ausstellungsraum der Generali Foundation. Die Aktivierung von Kunstwerken durch Performances führt zurück zu den Bestrebungen von Künstler*innen in Ost- und Südosteuropa der 1960er- und 1970er-Jahre, sich einem politisch dominanten Narrativ zu entziehen und künstlerische Gegenstrategien zu entwickeln.
Im Haus Wittgenstein, einer österreichischen Architekturikone der Moderne, die seit 1975 als bulgarisches Kulturinstitut fungiert, sind jene Werke aus den Wiener Sammlungen zu sehen, die den Ausgangspunkt der performativen Gesten bilden. Die subtilen Gesten der Tänzer*innen in der Lidl-Filiale nehmen Bezug auf die im Haus Wittgenstein ausgestellten Arbeiten.
Die Gesprächsreihe Parallax Views im Tanzquartier Wien kontextualisert das Projekt und befasst sich mit Fragen des Öffentlichen und Privaten, sowohl in Hinblick auf die Rolle privater Sammlungen und Stiftungen im globalen Kunstbetrieb als auch hinsichtlich der Transformation und Privatisierung des öffentlichen Raums seit 1989.
lebt in Paris und Athen. 2017 war er Kurator für die documenta 14 in Kassel und Athen. 2005 präsentierte er in Paris La Monnaie vivante (Living Currency) das danach in der Tate Modern und bei der 6. Berlin Biennale zu sehen war. Von 2003 bis 2014 war er Direktor von CAC Brétigny. Seine letzte Ausstellung war 2017 The Canaletto View für die Erste Group Bank AG in Wien. Publikationen: Project Phalanstère (Sternberg Press, 2017), Soleil politique (Museion / Paraguay Press, 2016), Draft Score for an Exhibition (NERO Verlag, 2014), Reversibility (Mousse Publishing, 2012), Ver Sacrum / The Death of the Audience (Secession/Niggli, 2010).
ist Choreograf und Künstler und lebt in Oslo und Bukarest. Vor Kurzem zeigte er eine Einzelausstellung bei Para Site, Hongkong (2018). Seine Projekte wurden u. a. in der Tate Modern, London, bei der Biennale von Venedig (rumänischer Pavillon), im Museum Ludwig, Köln, bei der Off-Biennale, Budapest, im Centre National de la Danse, Paris, bei der Kyiv Biennale, Kiew, im Centre Pompidou, Paris, im Van Abbemuseum, Eindhoven, im Museum of Modern Art, Warschau, bei Tanz im August, Berlin, und im Museum der Moderne Salzburg gezeigt. 2012 wurde er mit dem Berliner Kunstpreis für darstellende Kunst, 2014 mit dem Preis für herausragende Leistungen des National Dance Center Bucharest ausgezeichnet.
Credits
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Eröffnung
Haus Wittgenstein, Parkgasse 18, 1030 Wien
Di, 18. Juni, 19 Uhr
Kuratorenführung mit Pierre Bal-Blanc
Fr, 28. Juni, 15 Uhr
Führungen
15.30 Uhr täglich; keine Anmeldung erforderlich
Performances
Lidl, Wiedner Hauptstraße 15,
1040 Wien
ab Mi, 19. Juni
Mo–Fr 14–18.30 Uhr
Sa 13.30–18 Uhr
Sonntag und Feiertag geschlossen
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