Lecture-Performances 
Ben Spatz & Adi Liraz

Tress_passing

Ben Spatz

ist Wissenschaftler*in und Praktiker*in und arbeitet an den Schnittstellen von künstlerischer Forschung und kritischen Theorien über Verkörperung und Identität. Spatz ist Autor*in von Race and the Forms of Knowledge: Technique, Identity, and Place in Artistic Research (2024), Gründungsredakteur*in des videografischen Journal of Embodied Research und Lektor*in im Bereich Medien und Performance an der University of Huddersfield.

urbanresearchtheater.com

Adi Liraz

ist eine interdisziplinäre Künstlerin und Pädagogin, die derzeit in Berlin und Ioannina (Griechenland) tätig ist. Sie hat einen Master of Arts von der Weißensee Kunsthochschule Berlin und einen Bachelor in bildender Kunst von der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem. Mit ihrer Arbeit möchte Adi Liraz Konzepte von Heimat und Zugehörigkeit jenseits des Nationalen, des Hegemonialen und des Patriarchalen neu aufbereiten.

adi-liraz.squarespace.com

Tress_passing

In einem von der Geselligkeit des Passahfests inspirierten Rahmen erforscht Tress_passing Performance und künstlerische Forschung als Praktiken, mit deren Hilfe kritische, intersektionale, pluralistische Perspektiven und Erfahrungen des Jüdischseins ausgearbeitet werden können. Es ist eine Einladung, Jüdischsein mit anderen anationalen und diasporischen Positionen zu verflechten, die eurozentrischen Narrativen der Zugehörigkeit entgegenwirken; unzureichend anerkannte Identitäten und Geschichten zu betrachten, postulierten Dichotomien zwischen Jüdischsein und Arabischsein oder muslimischen Kulturen etwas entgegenzusetzen; Wege der Solidarität mit anderen minorisierten Gruppen zu suchen und zu fragen, wie Jüdischsein Weißsein infrage stellen kann. Die Veranstaltung beginnt mit einem performativen Austausch künstlerischer Forschung von Ben Spatz, gefolgt von einem gemeinsamen Essen und einer Lecture-Performance von Adi Liraz.

Programm:

15–17 Uhr: Ben Spatz, decolonial jewishness and the black planetary* – Plenum
17–18.30 Uhr: Essen
18.30–20 Uhr: Adi Liraz, My Fluid Body on an Uneven Political Ground – Lecture-Performance

*Die Kleinschreibung von Identitätsbezeichnungen wird in den Lectures zur Diskussion gestellt.

Ben Spatz
decolonial jewishness and the black planetary

Die experimentelle Veranstaltung kombiniert verschiedene Formen von Zusammenkunft: Vortrag, Performance, Workshop, Ausruhen, Videoscreening und Lernen. Der*Die interdisziplinäre Performer*in und kritische Theoretiker*in Ben Spatz entwickelt diese Form des Post-Laboratorium-Theaters unter Berücksichtigung der unbezahlbaren Schulden gegenüber den Ahnen und der Erde. Die Partitur wird ein Geflecht aus überschneidenden Identitäten und Wissensformen ergeben. Eine zentrale Frage beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen dem unverzichtbaren, aber rapide an Strahlkraft verlierenden Funken diasporischer jüdischer Dekolonialität und der innigen Umarmung einer grundlosen und vielleicht noch nicht vorstellbaren planetarischen Blackness. Zentral ist dabei das Benennen von Whiteness und Kolonialität, um zu einer Neudefinition von Kapitalismus und Klimakrise zu gelangen.

* plenary von Fülle, Vollständigkeit, Ganzheit
* Ausruhen wie bei Black Power Naps, Navild Acosta und Fannie Sosa
* Lernen wie bei Fred Moten und Stefano Harney
* Lernen wie bei Franz Rosenzweigs Lehrhaus
* Langer Tisch wie bei Lois Weaver
* Ahnen wie bei Houria Boutleldja und CLR James
* Überschneidungen wie bei Tiffany Lethabo King
* dekoloniales judentum wie bei Santiago Slabodsky
* grundlos, blackness wie bei Marquis Bey
* planetarisch von plánēs = Umherschweifender

Siehe auch: Ben Spatz, Race and the Forms of Knowledge: Technique, Identity, and Place in Artistic Research (Northwestern University Press, 2024). @cryptojudaica

Adi Liraz
My Fluid Body on an Uneven Political Ground

In dieser interaktiven Lecture-Performance zeichnet die interdisziplinäre Künstlerin Adi Liraz einen Prozess der Verkörperung von Erinnerung nach. Unsere Körper tragen unsere persönliche(n) und politische(n) Geschichte(n), sie schreiben unsere innere und äußere Welt neu ein. Unser Handeln in jedem erdenklichen sozialen Raum wird bis zu einem gewissen Grad von diesen Einschreibungen geleitet und geprägt, manchmal so sehr, dass wir die von unseren Vorfahr*innen übernommene Vergangenheit reproduzieren, ohne uns dessen bewusst zu sein. Sind wir trotzdem in der Lage, andere Entscheidungen zu treffen? Mit gesprochenen Texten, Stoffen, Stickereien, Aktionen und flüssigen Substanzen schafft Liraz einen organischen Raum aus gelebten Erfahrungen und öffnet Kanäle des kollektiven Teilens als potenzielle Grundlage für vorübergehende Solidarität.

Ben Spatz

ist Wissenschaftler*in und Praktiker*in und arbeitet an den Schnittstellen von künstlerischer Forschung und kritischen Theorien über Verkörperung und Identität. Spatz ist Autor*in von Race and the Forms of Knowledge: Technique, Identity, and Place in Artistic Research (2024), Gründungsredakteur*in des videografischen Journal of Embodied Research und Lektor*in im Bereich Medien und Performance an der University of Huddersfield.

urbanresearchtheater.com

Adi Liraz

ist eine interdisziplinäre Künstlerin und Pädagogin, die derzeit in Berlin und Ioannina (Griechenland) tätig ist. Sie hat einen Master of Arts von der Weißensee Kunsthochschule Berlin und einen Bachelor in bildender Kunst von der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem. Mit ihrer Arbeit möchte Adi Liraz Konzepte von Heimat und Zugehörigkeit jenseits des Nationalen, des Hegemonialen und des Patriarchalen neu aufbereiten.

adi-liraz.squarespace.com

21.04.
So
15–20 Uhr
21.04.
So
15–20 Uhr
TQW Studios
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich

In englischer Sprache

 
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