jeder sollte sich von sich selber entfernen, sonst fällt der schrecken weg, der zum erkennen nötig ist*
Das Labor öffnet einen Raum zwischen Künstler_innen und Denker_innen zu künstlerischen Methoden der Verfremdung. Verfremdung als Strategie der Verschiebung von Perspektiven und Konstellationen durch spezifische ästhetische Verfahren. Verfremdung als aushandelnde Vergegenwärtigung von Phänomenen, gesellschaftlichen Gegebenheiten oder Normen in der Kunst, der Politik, dem Körper, der Ökonomie, dem Wissen, der Gesellschaft. Verfremdung versus Entfremdung: Zugleich verhandelt wird das Labor, die Rolle von Künstler_innen gegenüber Institutionen und der Politik, deren Funktionsweisen, deren Verwertungslogiken, deren Wertschöpfungen.
Mit Claudia Bosse, Abdalla Daif, Barbara Holub, Anne Juren, Sophie Klimis, Lucie Strecker, Yosi Wanunu
* Bertolt Brecht
lebt in Wien und Berlin und ist Künstlerin, Choreografin und künstlerische Leiterin von theatercombinat. Seit ihrem Studium der Theaterregie in Berlin arbeitet sie im Bereich des (experimentellen) Theaters zwischen Installation, (Raum-)Choreografie, urbaner Intervention und generiert politische Hybride als immer raumspezifische Settings für unterschiedliche Öffentlichkeiten. Claudia Bosse entwickelt international Installationen, Choreografien und Arbeiten für Museen, Architekturen, Theater sowie Stadträume.
Sie unterrichtet, hält Vorträge, publiziert, nimmt an Researchprojekten teil und arbeitet kontinuierlich mit Künstler_innen und Theoretiker_innen verschiedener Genres zusammen. Letzte Projekte: POEMS of the DAILY MADNESS, ein Singspiel; REENACTING THE ARCHIVE, FFT Düsseldorf, beide gemeinsam mit Günther Auer; EXPLOSION der STILLE, Wien; WITNESSING of the TREES, MITsp – museu da imigração, São Paulo; the last IDEAL PARADISE, Tanzplattform Essen, 2018