VASHT
Über die sogenannte Seidenstraße reisten über Jahrhunderte nicht nur begehrte Güter, sondern auch Ideen und Wissen. Von imperialistischen oder orientalistischen Narrativen oft als lineare Route zwischen „Ost“ und „West“ vereinfacht, ist diese bedeutende Verbindung vielmehr ein weitverzweigtes und multidirektionales Netzwerk.
In ihrem neuen Gruppenstück VASHT orientiert sich Ulduz Ahmadzadeh an Knotenpunkten der Seidenstraße, um die Ausbreitung von uraltem Tanzwissen und dessen komplexe Genealogien zu kartografieren. In der choreografischen Neuinterpretation dieses Bewegungsmaterials und vor dem Hintergrund aktueller neokolonialer Handelsinfrastrukturen wie der Belt and Road Initiative navigiert VASHT zwischen Erinnerung und Widerstand. Eine energische Hommage auf die Resilienz kulturellen Wissens.
Artist Talk am Sa, 29.03., im Anschluss an die Vorstellung. Tanzwissenschaftlerin Beatriz Herrera Corado im Gespräch mit Ulduz Ahmadzadeh. In englischer Sprache.
+++ Auch im TQW Wahlabo erhältlich +++ Mehr
ist Choreografin, Tänzerin, Researcherin und künstlerische Co-Leiterin der von ihr gegründeten ATASH عطش contemporary dance company. Ihre künstlerische Arbeit bricht mit westlichen Ästhetiken, entwickelt eine eigene, süd- und westasiatisch beeinflusste zeitgenössische Tanzsprache und thematisiert gesellschaftspolitische Themen und kulturelle Hierarchien. Gemeinsam mit dem künstlerischen Co-Leiter und Szenografen Till Krappmann bewegt sich Ahmadzadeh an der Schnittstelle von Tanz, Performance, Video, Installation, Dokumentation und Aktivismus. Ihre Trilogie (Under Cover, Force Majeure, TARAB) wurde in Kooperation mit dem Tanzquartier Wien produziert und tourt international.
Credits
Künstlerische Co-Leitung, Choreografie Ulduz Ahmadzadeh Künstlerische Co-Leitung, Szenografie Till Jasper Krappmann Tanz, Co-Kreation Desi Bonato, Naline Ferraz, Andrei Nistor, Adela Maharani, Abdennacer Leblalta Komposition, Sounddesign Pouya Ehsaei Lichtdesign Benjamin Maier Künstlerische Assistenz Deborah Manavi Kollaboration Kostümbild Rebecca Kopp Produktion partner in crime, Julia Neuwirth – Eine Koproduktion von ATASH عطش contemporary dance company, Tanzquartier Wien und Kaaitheater, Brüssel. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. Residenz: Tanzhaus Zürich. Herzlicher Dank an Azar Jalili.
Besuchshinweis: In der Performance kommt Stroboskoplicht zum Einsatz. Mehr