Festival
Rakete

Choreografie & Performance einer neuen Generation

Choreografie & Performance einer neuen Generation

Mit Performances von: Abigail Aleksander & Mary Szydłowska, Chiara Bartl-Salvi, Ivan Cheng, gergő d. farkas, Zoé Lakhnati & Per Anders Kraudy Solli, Netti Nüganen mit Pire Sova & KISLING, Jakob Wittkowsky

Rahmenprogramm: Stefan Grimus, Ingeborg Meier Andersen & Sam Fuentes, Gina Merz, Slow Reading Club (Bryana Fritz & Henry Andersen)

„This Is Living Rent Free in My Head“: Aufmerksamkeit ist hybrid und kollektiv – und eine der wichtigsten Währungen des 21. Jahrhunderts. Anstatt sich vom täglichen Doomscrolling paralysieren zu lassen, zeigt sich bei den zur diesjährigen Ausgabe von Rakete eingeladenen Künstler*innen ein fast diebischer Spaß, die durch Memes und Pandemien beschleunigten Modi des heutigen Betrachtens abseits der Screens zu bespielen. Mit Abstraktion, Humor, aber auch intimer Vertrautheit erproben sie diverse künstlerische Strategien, in denen Tanz, Sound, Text und Stimme als bildnerisches, choreografisches und performatives Material mit den inkohärenten Aufmerksamkeiten der Gegenwart interagieren.

Aus kleinen Gesten werden dabei poetische Akte des alltäglichen Aufstands, aus funktionalen Bewegungen groteske Metaphern, und Texte werden zu mitreißenden Strömen der Reizüberflutung. An anderen Stellen krachen Collagen aus Sprache und Figuren in einem fast fröhlichen Chaos ineinander, während Tänze Funken sprühen, dramatisch verführen, verzaubern und verheimlichen oder Choreografien verinnerlichter Landschaften die Frage aufwerfen, was es bedeutet, einen Körper zu bewohnen.

Gemeinsam mit den Künstler*innen – und einem Rahmenprogramm inklusive Konzert, Filmscreening und einer Lesegruppe, die es den Teilnehmer*innen nicht immer ganz einfach macht, jedes Wort zu verstehen – sucht das diesjährige Festival nach Präsenz und Präsentationsformen am Rande der Rationalität, um die Plätze in den Köpfen des Publikums zu besetzen. Und mit etwas Glück, dort neue Ideen abseits der Aufmerksamkeitsökonomie einzupflanzen.

– Lewon Heublein, Kurator Rakete

02.05.
23.05.
Fr–Fr
 
TQW Studios

Tagesticket: € 12–20

Festival Day 1
02.05.
TQW Studios

dragonfly hakt sich in Routinen, verstößt gegen das Protokoll und flüstert uns Ungehorsam ein. Das Alltägliche wird zur Bühne einer Erprobung flexibler und zugleich kompromissloser Taktiken, um dominante disziplinierende Strukturen zu konfrontieren. Durch eine Live-Verhandlung der Beziehung von Körper, Objekten, Sound und Publikum begibt sich Jakob Wittkowsky auf die Suche nach möglichen strategischen Haltungen zwischen Trotz, Zögern, Klage und Unfug. Im Versuch, Bewegung und Bedeutung neu zu codieren, stellen sich Fragen nach Begehren, Rücksichtslosigkeit und Verantwortung. Ein chaotischer und doch präziser Tanz entlang der Grenzen des Rationalen.

In einer Welt, in der Länder, Sprachen und Folklore längst zur Ware geworden sind, bietet nur noch Draußen Zuflucht, wobei die unberührte Natur nicht mehr die vorrangige Referenz dafür ist. Landschaften aus unebenen Dielenböden, Täuschungsspiegeln und rutschigen Stufen amüsieren uns und haben sich als profitabel erwiesen. Die geologische Zeit verrinnt bis zum völligen Verschwinden und lässt die menschliche Zeitlichkeit wie auf Speed erscheinen.

Ausgerüstet mit CDJs, einem Banjo und einem Kajak navigieren Netti Nüganen, Pire Sova und KISLING durch viele unterschiedliche Bedeutungen von „Örtlichkeit“. Was soll man von Ursprünglichkeit halten, wenn der Einfluss einer dominanten Kultur importierte Waren zu einem Teil des Brauchtums gemacht hat und gleichzeitig das Wort „lokal“ immer noch touristischen Mehrwert produziert? Ash, horizon, riding a house lädt das Publikum ein, sich eine Zugehörigkeit auszumalen, die vom momentanen Standpunkt aus nicht zu sehen ist. Man muss sie sich erst vorstellen.

Tanz & Performance 

Stefan Grimus

TQW Studios

Mit seinem Soloprojekt bezieht sich Stefan Grimus sowohl auf zeitgenössische Konzertpraktiken als auch auf die Randzonen der Popmusik. In seinem Schaffen verknüpft er elektronische Texturen und Gesang mit Stücken für E-Gitarre. Er schafft Bilder und Stimmungen, die an verblasste Erinnerungen und filmische Szenarien erinnern.

Festival Day 2
03.05.
TQW Studios

dragonfly hakt sich in Routinen, verstößt gegen das Protokoll und flüstert uns Ungehorsam ein. Das Alltägliche wird zur Bühne einer Erprobung flexibler und zugleich kompromissloser Taktiken, um dominante disziplinierende Strukturen zu konfrontieren. Durch eine Live-Verhandlung der Beziehung von Körper, Objekten, Sound und Publikum begibt sich Jakob Wittkowsky auf die Suche nach möglichen strategischen Haltungen zwischen Trotz, Zögern, Klage und Unfug. Im Versuch, Bewegung und Bedeutung neu zu codieren, stellen sich Fragen nach Begehren, Rücksichtslosigkeit und Verantwortung. Ein chaotischer und doch präziser Tanz entlang der Grenzen des Rationalen.

In einer Welt, in der Länder, Sprachen und Folklore längst zur Ware geworden sind, bietet nur noch Draußen Zuflucht, wobei die unberührte Natur nicht mehr die vorrangige Referenz dafür ist. Landschaften aus unebenen Dielenböden, Täuschungsspiegeln und rutschigen Stufen amüsieren uns und haben sich als profitabel erwiesen. Die geologische Zeit verrinnt bis zum völligen Verschwinden und lässt die menschliche Zeitlichkeit wie auf Speed erscheinen.

Ausgerüstet mit CDJs, einem Banjo und einem Kajak navigieren Netti Nüganen, Pire Sova und KISLING durch viele unterschiedliche Bedeutungen von „Örtlichkeit“. Was soll man von Ursprünglichkeit halten, wenn der Einfluss einer dominanten Kultur importierte Waren zu einem Teil des Brauchtums gemacht hat und gleichzeitig das Wort „lokal“ immer noch touristischen Mehrwert produziert? Ash, horizon, riding a house lädt das Publikum ein, sich eine Zugehörigkeit auszumalen, die vom momentanen Standpunkt aus nicht zu sehen ist. Man muss sie sich erst vorstellen.

Festival Day 3
09.05.

SKINFOLD ist eine choreografische Auflösung von Fleisch und Form und hebt die Gliederung in Körperteile auf. Beeinflusst von Monique Wittigs The Lesbian Body, das allgemeine Sprachregelungen in einer radikalen Neudefinition des Fleisches überwindet, sprengt SKINFOLD den starren Rahmen von Körper- und Sinneswahrnehmung. Die durch Erwartungen und Identität auferlegten verhärteten Formen werden verflüssigt. SKINFOLD zerbricht die konventionelle Grammatik des Körpers und verwandelt diesen in ein unbeständiges, wandelbares Terrain, auf dem Vertrautes in fließende Mehrdeutigkeit umschlägt. Die Haut faltet sich in sich selbst, die Grenzen der Gliedmaßen werden verwischt, und was einst stabil schien, wird zu etwas wunderbar Unbekanntem.

Festival Day 4
10.05.

A scene, your stage, my coma ist das Porträt eines Körpers, konditioniert für die Bühne und zum Auftritt bereit. Die Zuseher*innen sind eingeladen, einer Solodarstellerin (Andersen), die die Komplexität und die chamäleonhaften Tendenzen eines inszenierten Arbeitslebens aufzeigt, aus der Nähe zu folgen. Im Bewusstsein der Überschneidung von Größenwahn und Imposter-Syndrom verdeutlicht die Performance die undurchschaubare Absurdität der Beziehung zwischen Publikum und Darstellerin. Die auf 16-mm-Film gedrehte Arbeit überträgt die Flüchtigkeit anhand von Zeitkapseln auf den Filmstreifen. Eine Hommage auf Showgirls, die in Anbetracht des Zustands der Welt ins Grübeln kommen.

Artist Talk mit den Filmemacher*innen in Anschluss an das Screening. Moderation: Lewon Heublein. In englischer Sprache

SKINFOLD ist eine choreografische Auflösung von Fleisch und Form und hebt die Gliederung in Körperteile auf. Beeinflusst von Monique Wittigs The Lesbian Body, das allgemeine Sprachregelungen in einer radikalen Neudefinition des Fleisches überwindet, sprengt SKINFOLD den starren Rahmen von Körper- und Sinneswahrnehmung. Die durch Erwartungen und Identität auferlegten verhärteten Formen werden verflüssigt. SKINFOLD zerbricht die konventionelle Grammatik des Körpers und verwandelt diesen in ein unbeständiges, wandelbares Terrain, auf dem Vertrautes in fließende Mehrdeutigkeit umschlägt. Die Haut faltet sich in sich selbst, die Grenzen der Gliedmaßen werden verwischt, und was einst stabil schien, wird zu etwas wunderbar Unbekanntem.

Festival Day 5
15.05.
TQW Studios

Erde, Holz, Asphalt, Erwärmung, Wandel: Der oft nichtbeachtete Boden wird in dieser Performance zum Erzähler und Archiv von Materialveränderungen. In Heat Island setzt Chiara Bartl-Salvi – gemeinsam mit den Tänzerinnen Chihiro Araki und Elena Francalanci – Schuhe als Werkzeug ein. Dabei wird die Reibung mit dem Boden zum zentralen Element von Choreografie und Sound. Eine Wechselwirkung in flüchtiger Intensität, bei der das Aufeinandertreffen von Kräften Rückstände hinterlässt. Reibung als physischer Prozess, aber auch als Interaktion mit urbanen Landschaften. Heat Island zitiert TikTok-Choreografien und Musikvideos, bewegt sich zwischen Vorbild und Nachahmung und wird durch dreistimmigen Gesang sowie wiederkehrende Klangvariationen ergänzt. Doch wer ist die*der Autor*in, wenn alles in ständiger Wiederholung begriffen ist?

Festival Day 6
16.05.
TQW Studios

Fantastische Organe ohne lebenswichtige Funktionen: Ihre Nebenprodukte sind Tänze, Klänge, Objekte und Poesie – eine Zusammenkunft von Liebenden, das Zelebrieren von Sinnlichkeit. Eine Erfahrung, die nicht an den Grenzen des Körpers haltmacht, sondern mit ihrer Umgebung verschmilzt.

babes kultiviert einen Raum, in dem die Fantasie die Materie und die Materie die Fantasie beherrscht und in der die Welt ausschließlich sinnlich erfahren wird. babes ist der Auftakt zu farkas’ erstem Gruppenstück mama, dem ersten Teil der choreografischen Forschung organ-ing, die den Körper infrage stellt, indem sie die Fantasie mit dem Körperlichen und dem Sinnlichen verwebt.

Erde, Holz, Asphalt, Erwärmung, Wandel: Der oft nichtbeachtete Boden wird in dieser Performance zum Erzähler und Archiv von Materialveränderungen. In Heat Island setzt Chiara Bartl-Salvi – gemeinsam mit den Tänzerinnen Chihiro Araki und Elena Francalanci – Schuhe als Werkzeug ein. Dabei wird die Reibung mit dem Boden zum zentralen Element von Choreografie und Sound. Eine Wechselwirkung in flüchtiger Intensität, bei der das Aufeinandertreffen von Kräften Rückstände hinterlässt. Reibung als physischer Prozess, aber auch als Interaktion mit urbanen Landschaften. Heat Island zitiert TikTok-Choreografien und Musikvideos, bewegt sich zwischen Vorbild und Nachahmung und wird durch dreistimmigen Gesang sowie wiederkehrende Klangvariationen ergänzt. Doch wer ist die*der Autor*in, wenn alles in ständiger Wiederholung begriffen ist?

Festival Day 7
17.05.
TQW Studios

Fantastische Organe ohne lebenswichtige Funktionen: Ihre Nebenprodukte sind Tänze, Klänge, Objekte und Poesie – eine Zusammenkunft von Liebenden, das Zelebrieren von Sinnlichkeit. Eine Erfahrung, die nicht an den Grenzen des Körpers haltmacht, sondern mit ihrer Umgebung verschmilzt.

babes kultiviert einen Raum, in dem die Fantasie die Materie und die Materie die Fantasie beherrscht und in der die Welt ausschließlich sinnlich erfahren wird. babes ist der Auftakt zu farkas’ erstem Gruppenstück mama, dem ersten Teil der choreografischen Forschung organ-ing, die den Körper infrage stellt, indem sie die Fantasie mit dem Körperlichen und dem Sinnlichen verwebt.

Erde, Holz, Asphalt, Erwärmung, Wandel: Der oft nichtbeachtete Boden wird in dieser Performance zum Erzähler und Archiv von Materialveränderungen. In Heat Island setzt Chiara Bartl-Salvi – gemeinsam mit den Tänzerinnen Chihiro Araki und Elena Francalanci – Schuhe als Werkzeug ein. Dabei wird die Reibung mit dem Boden zum zentralen Element von Choreografie und Sound. Eine Wechselwirkung in flüchtiger Intensität, bei der das Aufeinandertreffen von Kräften Rückstände hinterlässt. Reibung als physischer Prozess, aber auch als Interaktion mit urbanen Landschaften. Heat Island zitiert TikTok-Choreografien und Musikvideos, bewegt sich zwischen Vorbild und Nachahmung und wird durch dreistimmigen Gesang sowie wiederkehrende Klangvariationen ergänzt. Doch wer ist die*der Autor*in, wenn alles in ständiger Wiederholung begriffen ist?

Festival Day 8
22.05.

Ein Affe, ein Roboter, ein Gemälde von Raffael oder Pippi Langstrumpf. Das alles formt den Atlas des Gedächtnisses; der Körper stottert ihn; die Stimme transformiert ihn wie ein Radio auf der Suche nach der Frequenz. Where the fuck am I? erkundet unterschiedliche Verkörperungen, vermischt Unterhaltung und Nostalgie, Verderben und Amüsement. Die Bühne ist ein Spielplatz für einen unaufhörlichen Bilderfluss, geteilte Erinnerungen und unruhige Repräsentationen. Der Tanz wird zu einem Chaos der Figuren, zu einer Collage aus Soundreferenzen. Zoé Lakhnati und Per Anders Kraudy Solli experimentieren mit der Stimme und dem sich bewegenden Körper. Beide sind Speicher für Erinnerungen. Auf der Bühne folgen, lenken, unterlaufen oder verstärken sie Sounds oder Bewegungen der*des jeweils anderen. Where the fuck am I? remixt Bilder, die womöglich die neuen Repräsentationen der Generation Z sind. Die erste Frage ist vielleicht: Wo sind wir?

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In den Arbeiten von Ivan Cheng, die meist an Kunstinstitutionen gezeigt werden, stehen der Kontext und Formen der Verdichtung im Zentrum. Mit der Performance Nowadays in den TQW Studios begibt sich Cheng in den Theaterraum, um seinem Interesse an der Sichtbarmachung von Theatermitteln nachzugehen und dem Publikum den Raum zwischen dem Material und seiner Interpretation aufzuzeigen. Nowadays ist maßgeblich von zwei Theaterstücken inspiriert, auf denen die berühmten Broadway-Musicals Chicago und Spring Awakening (nach Frühlingserwachen von Frank Wedekind) basieren. Beide Erzählungen werden für Cheng durch Missverständnisse und die Verschleierung von Fakten vorangetrieben. Nowadays nutzt historische und inszenatorische Referenzen, um auf die fragmentierte Gegenwart hinzuweisen, in der die Vorstellung vom Kriminellen oder Dissidenten immer noch durch Techniken der Repräsentation produziert und romantisiert wird.

V.esch, Gumpendorferstraße 95, 1060 Wien

Der Slow Reading Club (SRC) ist eine semi-fiktionale Lesegruppe, die 2016 von Bryana Fritz und Henry Andersen initiiert wurde. Der Club beschäftigt sich mit für das gemeinsame Lesen konstruierten Situationen. Er betrachtet, erforscht und unterbricht die „Leser*innenschaft“, um die Kontaktzonen zwischen Leser*in und Text, Text und Text, Leser*in und Leser*in zu stimulieren.

Im V.esch laden Fritz und Andersen zu einer spätabendlichen kollektiven Lesung, getränkt von Poesie, gelbem Licht und Rauschmitteln und begleitet von einem neuen Reader mit geschmuggelten Texten. Wenn Lesen eine Handlung ist, die „performt“ wird, könnte sie dann auch choreografiert werden? Und könnten solche Choreografien einen Ausweg aus den vorherrschenden Mustern des Lesens-als-Kommunikation bieten?

Co-kuratiert mit Jennifer Gelardo

Festival Day 9
23.05.

Ein Affe, ein Roboter, ein Gemälde von Raffael oder Pippi Langstrumpf. Das alles formt den Atlas des Gedächtnisses; der Körper stottert ihn; die Stimme transformiert ihn wie ein Radio auf der Suche nach der Frequenz. Where the fuck am I? erkundet unterschiedliche Verkörperungen, vermischt Unterhaltung und Nostalgie, Verderben und Amüsement. Die Bühne ist ein Spielplatz für einen unaufhörlichen Bilderfluss, geteilte Erinnerungen und unruhige Repräsentationen. Der Tanz wird zu einem Chaos der Figuren, zu einer Collage aus Soundreferenzen. Zoé Lakhnati und Per Anders Kraudy Solli experimentieren mit der Stimme und dem sich bewegenden Körper. Beide sind Speicher für Erinnerungen. Auf der Bühne folgen, lenken, unterlaufen oder verstärken sie Sounds oder Bewegungen der*des jeweils anderen. Where the fuck am I? remixt Bilder, die womöglich die neuen Repräsentationen der Generation Z sind. Die erste Frage ist vielleicht: Wo sind wir?

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In den Arbeiten von Ivan Cheng, die meist an Kunstinstitutionen gezeigt werden, stehen der Kontext und Formen der Verdichtung im Zentrum. Mit der Performance Nowadays in den TQW Studios begibt sich Cheng in den Theaterraum, um seinem Interesse an der Sichtbarmachung von Theatermitteln nachzugehen und dem Publikum den Raum zwischen dem Material und seiner Interpretation aufzuzeigen. Nowadays ist maßgeblich von zwei Theaterstücken inspiriert, auf denen die berühmten Broadway-Musicals Chicago und Spring Awakening (nach Frühlingserwachen von Frank Wedekind) basieren. Beide Erzählungen werden für Cheng durch Missverständnisse und die Verschleierung von Fakten vorangetrieben. Nowadays nutzt historische und inszenatorische Referenzen, um auf die fragmentierte Gegenwart hinzuweisen, in der die Vorstellung vom Kriminellen oder Dissidenten immer noch durch Techniken der Repräsentation produziert und romantisiert wird.

TQW Studios

Die Oberfläche reflektiert das Licht in blassblauer Farbe. Der Schimmer wird als nichts anderes als der eigene erkannt. Die Schwerkraft, das Gewicht, wie es in der Hand liegt. Ein Spritzer auf das linke Handgelenk, das rechte Handgelenk, die Mitte des Halses. It takes you there. Wer würde es nicht gerne besitzen? Dreh dich um, niemand in Sicht. Ein leises Flüstern: Trau dich … Etwas lustig ist es schon, denn hast du dir nicht gerade erst gedacht: Never would I steal a drug store perfume.

Dies ist ein Hintergrund, ein Schauplatz, eine Einstellung.

 
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