Festival
Choreografie & Performance einer neuen Generation

Rakete

Rakete

Die erste Ausgabe des Schwerpunkts Rakete versammelt eine neue Generation von Künstler_innen. Auf der Startrampe befinden sich sechs sehr unterschiedliche lokale und internationale Positionen. Einsame Cowgirls treffen auf White-Trash-Randexistenzen, posthumane Körper auf taktile, sinnliche Räume, eine Hymne auf die Passivität und deren emanzipatorisches Potenzial auf verkörperte selbstbestimmte schwarze Subjektivität. Ein Ausflug in noch unerforschte Areale und unbekannte Zonen. Alles, was man braucht, um gemeinsam abzuheben, sind eine Prise Neugier und ein Tagespass. Three. Two. One. Zero.

Mit Oona Doherty, Mzamo Nondlwana, Sigrid Stigsdatter Mathiassen, Anna Prokopová / Costas Kekis / Andrea Gunnlaugsdóttir, Benedikt Silvia Smegmer, Andrea Zavala Folache

03.05.
11.05.
Do–Fr
 
TQW Studios
Festival Day 1
03.05.
Oona Doherty

„She’s a simply phenomenal performer … a raw, switched-on, fragmented and yet meticulously detailed performance, swift and clear and full of sharp body language underpinned by a blistering, intuitive intelligence.“ — The Times

„A powerful stage presence … there’s nothing usual about Doherty … This is dance with grit in its veins, with dirt under its fingernails and a violent secret in its heart.“ — The Scotsman

„The rhythm that the boys give off in the street. The way that they move their feet, the kind of posturing they’re doing: there’s an energy coming off them that’s really frightening. People don’t look at them and I think we need to look. I think the world needs a bit more love.“ — Oona Doherty

Oona Doherty nimmt uns in ihrem preisgekrönten Stück Hope Hunt mit auf einen Trip durch ein dreckiges Europa, in dem Hoffnungen, Träume und Ambitionen auf schäbigen Parkplätzen abgestellt werden. Mit pulsierend-schwitzendem Pathos verwandelt sich die aus Belfast stammende Choreografin in verschiedene Stereotype des „benachteiligten Mannes“. Wie in einem Caravaggio-Gemälde strahlt sie die Poser, Prolls, Macker, Kleinkriminellen und Schläger in diesem Solo mit gleißend weißem Licht an. Die Randexistenzen unserer Gesellschaft, die Europa an allen Straßenecken ausspuckt, erheben sich zu Paradiesvögeln, auferstehen wie Lazarus.

Andrea Zavala Folache

Eine Choreografie zwischen Malerei und Kino. Ein weiblicher Körper, der sich ambivalent zu seiner eigenen Darstellung verhält. Eine Kontemplation über den Blick des Publikums. Ein Solo, das Objekte und Subjekte gleichstellt – Mikrofon, Kamera, Bildschirm, Licht, Performerin und Publikum. Ein Moment, um das Bewusstsein auf den Körper zu richten, der als Vehikel für einen Perspektivwechsel fungiert. Ein Eintauchen in den Möglichkeitsraum zwischen der Repräsentation eines Bildes und seiner Manifestation, zwischen virtueller Imagination und tatsächlicher Un-/Sichtbarkeit. Ein überraschender, vielschichtiger Mix aus Video, Text, Gesang und Bewegung.

Knuckles become clouds

Knuckles become clouds steht am Anfang eines künstlerischen Prozesses, bei dem Anna Prokopová, Costas Kekis und Andrea Gunnlaugsdóttir mit menschlicher Erfahrung experimentieren. In einem ersten Schritt geht es um die Interaktion des Menschen mit Menschen, aber auch anderen Spezies. In den Fokus rückt zudem der Mensch als prothetische Kreatur. Was ist ein posthumaner Körper imstande zu tun? Wie denkt ein posthumanes Gehirn? Auf der Suche nach Antworten begeben sich die drei Performer_innen auf eine affektive Reise. Sie teilen nicht nur eine körperliche Praxis, sondern auch eine Sprache, die auf Gedächtnis, Vorstellungskraft und unmittelbarem sensorischem Input basiert. So werden Körper und Sprache zu Werkzeugen, um einen präzisen Blick auf den Menschen, seine charakteristischen Kommunikationsformen, seine soziale Bedeutung und sein affektives Kapital zu werfen.

Festival Day 2
04.05.
Oona Doherty

„She’s a simply phenomenal performer … a raw, switched-on, fragmented and yet meticulously detailed performance, swift and clear and full of sharp body language underpinned by a blistering, intuitive intelligence.“ — The Times

„A powerful stage presence … there’s nothing usual about Doherty … This is dance with grit in its veins, with dirt under its fingernails and a violent secret in its heart.“ — The Scotsman

„The rhythm that the boys give off in the street. The way that they move their feet, the kind of posturing they’re doing: there’s an energy coming off them that’s really frightening. People don’t look at them and I think we need to look. I think the world needs a bit more love.“ — Oona Doherty

Oona Doherty nimmt uns in ihrem preisgekrönten Stück Hope Hunt mit auf einen Trip durch ein dreckiges Europa, in dem Hoffnungen, Träume und Ambitionen auf schäbigen Parkplätzen abgestellt werden. Mit pulsierend-schwitzendem Pathos verwandelt sich die aus Belfast stammende Choreografin in verschiedene Stereotype des „benachteiligten Mannes“. Wie in einem Caravaggio-Gemälde strahlt sie die Poser, Prolls, Macker, Kleinkriminellen und Schläger in diesem Solo mit gleißend weißem Licht an. Die Randexistenzen unserer Gesellschaft, die Europa an allen Straßenecken ausspuckt, erheben sich zu Paradiesvögeln, auferstehen wie Lazarus.

Andrea Zavala Folache

Eine Choreografie zwischen Malerei und Kino. Ein weiblicher Körper, der sich ambivalent zu seiner eigenen Darstellung verhält. Eine Kontemplation über den Blick des Publikums. Ein Solo, das Objekte und Subjekte gleichstellt – Mikrofon, Kamera, Bildschirm, Licht, Performerin und Publikum. Ein Moment, um das Bewusstsein auf den Körper zu richten, der als Vehikel für einen Perspektivwechsel fungiert. Ein Eintauchen in den Möglichkeitsraum zwischen der Repräsentation eines Bildes und seiner Manifestation, zwischen virtueller Imagination und tatsächlicher Un-/Sichtbarkeit. Ein überraschender, vielschichtiger Mix aus Video, Text, Gesang und Bewegung.

Knuckles become clouds

Knuckles become clouds steht am Anfang eines künstlerischen Prozesses, bei dem Anna Prokopová, Costas Kekis und Andrea Gunnlaugsdóttir mit menschlicher Erfahrung experimentieren. In einem ersten Schritt geht es um die Interaktion des Menschen mit Menschen, aber auch anderen Spezies. In den Fokus rückt zudem der Mensch als prothetische Kreatur. Was ist ein posthumaner Körper imstande zu tun? Wie denkt ein posthumanes Gehirn? Auf der Suche nach Antworten begeben sich die drei Performer_innen auf eine affektive Reise. Sie teilen nicht nur eine körperliche Praxis, sondern auch eine Sprache, die auf Gedächtnis, Vorstellungskraft und unmittelbarem sensorischem Input basiert. So werden Körper und Sprache zu Werkzeugen, um einen präzisen Blick auf den Menschen, seine charakteristischen Kommunikationsformen, seine soziale Bedeutung und sein affektives Kapital zu werfen.

Festival Day 3
10.05.
Stefan-Manuel Eggenweber

„Ich verstehe mich als Loch und als Arbeiter des Arschlochs.“ — Paul Preciado, Kontrasexuelles Manifest

Die Dichotomie Aktiv-Passiv ist nicht nur in hetero-, sondern auch in homosexuellen und queeren Kontexten nach wie vor von einem stark hierarchischen Gefälle definiert. Während die aktive Position gerade im sexuellen Kontext (Top) stark und unangreifbar konnotiert ist, hat Passivität (Bottom) gesellschaftlich und sprachlich einen schwachen und unterdrückten Status. Diesem Umstand setzt Benedikt Silvia Smegmer Ein Passivistisches Manifest entgegen. Es reicht nicht mehr, alle aktiv zu machen. Passivität muss als emanzipatorische Position aufgewertet werden. Aktivismus hat ausgedient. Das Loch steigt auf und schlägt zurück. Das Loch verschlingt und spuckt aus. Das Loch umschließt wohlwollend und gierig. Es hat dich schon umschlossen.

Die Performance My garden flourishes with flowers kreist um verkörperte selbstbestimmte schwarze Subjektivität, indem sie sich auf Elemente von Ermächtigung und Selbstausdruck, utopische Vorstellungen und die Kraft der Imagination konzentriert. Die Soloperformance spielt in einer imaginären Welt, in der ein schwarzer queerer Körper eine existierende Realität nachahmt wie in einem traumähnlichen Zustand. Durch gemeinschaftliche und persönliche Rituale und den Einsatz des Körpers als Schnittstelle für aufkommende Erzählungen versucht Mzamo Nondlwana, spielerisch lineare Zeitbegriffe zu dekonstruieren, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verschmelzen. Während die Grenzen zwischen persönlichen Erinnerungen und imaginierten Wirklichkeiten verschwimmen, wird das Publikum eingeladen, diese mystische Reise der Wiedervereinigung mitzuerleben. Gleichzeitig werden die Betrachter_innen aufgefordert, sich mit ihrer Wahrnehmung von schwarzen Körpern zu konfrontieren und Prozesse von „Othering“ – Fetischisierung und Objektivierung – herauszufordern.

Sigrid Stigsdatter Mathiassen

In einer unüberschaubaren Welt schöpft ein Cowgirl aus Wut, Einsamkeit und Selbstzerstörung unerwartete Kraft. REMEMBRANE erforscht Sprache und Bewegung als Instrumente der Grenzverwischung zwischen realer Existenz und Fantasie. Sigrid Stigsdatter Mathiassen zeigt in ihrer Performance die Komplexität des Wechsels zwischen Kampf und Gelassenheit, Brüchigkeit und dem Ganzen, Identität und der Suche danach. Dabei versucht die Tänzerin, den eigenen Körper zu objektivieren und gleichzeitig dieses Objektivieren eines Frauenkörpers infrage zu stellen. Wie kann ich über den Körper verfügen, wenn er so unkontrollierbar ist und mir nie gehören wird?

Festival Day 4
11.05.
Stefan-Manuel Eggenweber

„Ich verstehe mich als Loch und als Arbeiter des Arschlochs.“ — Paul Preciado, Kontrasexuelles Manifest

Die Dichotomie Aktiv-Passiv ist nicht nur in hetero-, sondern auch in homosexuellen und queeren Kontexten nach wie vor von einem stark hierarchischen Gefälle definiert. Während die aktive Position gerade im sexuellen Kontext (Top) stark und unangreifbar konnotiert ist, hat Passivität (Bottom) gesellschaftlich und sprachlich einen schwachen und unterdrückten Status. Diesem Umstand setzt Benedikt Silvia Smegmer Ein Passivistisches Manifest entgegen. Es reicht nicht mehr, alle aktiv zu machen. Passivität muss als emanzipatorische Position aufgewertet werden. Aktivismus hat ausgedient. Das Loch steigt auf und schlägt zurück. Das Loch verschlingt und spuckt aus. Das Loch umschließt wohlwollend und gierig. Es hat dich schon umschlossen.

Die Performance My garden flourishes with flowers kreist um verkörperte selbstbestimmte schwarze Subjektivität, indem sie sich auf Elemente von Ermächtigung und Selbstausdruck, utopische Vorstellungen und die Kraft der Imagination konzentriert. Die Soloperformance spielt in einer imaginären Welt, in der ein schwarzer queerer Körper eine existierende Realität nachahmt wie in einem traumähnlichen Zustand. Durch gemeinschaftliche und persönliche Rituale und den Einsatz des Körpers als Schnittstelle für aufkommende Erzählungen versucht Mzamo Nondlwana, spielerisch lineare Zeitbegriffe zu dekonstruieren, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verschmelzen. Während die Grenzen zwischen persönlichen Erinnerungen und imaginierten Wirklichkeiten verschwimmen, wird das Publikum eingeladen, diese mystische Reise der Wiedervereinigung mitzuerleben. Gleichzeitig werden die Betrachter_innen aufgefordert, sich mit ihrer Wahrnehmung von schwarzen Körpern zu konfrontieren und Prozesse von „Othering“ – Fetischisierung und Objektivierung – herauszufordern.

Sigrid Stigsdatter Mathiassen

In einer unüberschaubaren Welt schöpft ein Cowgirl aus Wut, Einsamkeit und Selbstzerstörung unerwartete Kraft. REMEMBRANE erforscht Sprache und Bewegung als Instrumente der Grenzverwischung zwischen realer Existenz und Fantasie. Sigrid Stigsdatter Mathiassen zeigt in ihrer Performance die Komplexität des Wechsels zwischen Kampf und Gelassenheit, Brüchigkeit und dem Ganzen, Identität und der Suche danach. Dabei versucht die Tänzerin, den eigenen Körper zu objektivieren und gleichzeitig dieses Objektivieren eines Frauenkörpers infrage zu stellen. Wie kann ich über den Körper verfügen, wenn er so unkontrollierbar ist und mir nie gehören wird?

 
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