Festival
S_P_I_T_

Queer Performance Festival Vienna

Queer Performance Festival Vienna

Mit: BORA, Denise Kottlett & Crystal Wall, Iris Omari Ansong & Isabelle Edi, Luara Raio, Valentino Skarwan u. a.

„Es ist unsere Aufgabe, Unruhe zu stiften, zu wirkungsvollen Reaktionen auf zerstörerische Ereignisse aufzurütteln, aber auch die aufgewühlten Gewässer zu beruhigen, ruhige Orte wieder aufzubauen.“  – Donna Haraway

Die sechste Ausgabe von S_P_I_T_ folgt Donna Haraways Aufruf, neue Formen von Verwandtschaft und Solidarität zu bilden – jenseits traditioneller Familienstrukturen und biologischer Zugehörigkeit. Das Festival erforscht alternative Modelle sozialer Organisation und widmet sich der Frage, wie wir uns neu verbünden, uns „verwandt machen“ und gemeinsam Verantwortung übernehmen können. Denn wir brauchen Visionen, aber auch den Mut, Privilegien abzubauen und Ressourcen fair zu teilen.

S_P_I_T_ präsentiert lokale und internationale Künstler*innen in einem hybriden Mix aus Performance, Musik und Diskurs und versteht sich als Plattform für die Intersektion queerer Identitäten, die sich diskriminierenden Strukturen entgegenstellt. Das Festival lädt dazu ein, queere Diskurse zu entfalten und zu erleben, um mit ihrer Widerständigkeit und Widerstandsfähigkeit neue, nachhaltige Allianzen und Möglichkeitsräume anzustoßen.

Kuratiert von Lisa Holzinger und Denise Kottlett

05.06.
07.06.
Do–Sa
 
TQW Studios

Tagesticket: € 20/15

Festival Day 1
05.06.

„Contaminare or To Touch Together is a lover, as Earth is a lover“: In ihrer ersten Zusammenarbeit befassen sich Powerhouses Denise Kottlett und Crystal Wall mit Strukturen aus Erde und Kompost. Die Erde existiert als eigenes Ökosystem seit jeher auch ohne den Menschen, mit mehr Bakterien in einem Komposthaufen als Sandkörnern auf dem gesamten Planeten. Das Duo zelebriert Liebesgeschichten zwischen den Spezies mit einer widerspenstigen sensorischen und verkörperten Perspektive auf das gemeinsame Leben von Mikroben und Kompost. Contaminare or To Touch Together erforscht, wie artenübergreifendes Vergnügen und Gemeinschaft sich anthropozentrischen und extraktiven Erzählungen über die Natur widersetzen können.

Festival Day 2
06.06.

In when broken glass glitters befragen Iris Omari Ansong und Isabelle Edi das Dazwischen, das Verborgene und das Unsichtbare durch das Zusammenweben ihrer Praktiken aus Tanz, Sound, Kostüm und Performance. Zwischen Oberflächen und den dunkelsten Tiefen der Ozeane sucht das Duo nach Ästhetiken afrodiasporischer Erinnerungen. Beim Eintauchen in neue Bilder, in Schichten von Hoffnung und Trauer, nähert sich der Black Atlantic – ein unsichtbares, dennoch allgegenwärtiges Netz, bestehend aus Routen und dem kulturellen Erbe der afrikanischen Diaspora. Auf der Suche nach einem Ventil, um auf dystopische und genozidale Zeiten zu reagieren, werden Widersprüchlichkeiten und Glitch-Portale befragt.

Festival Day 3
07.06.

In Anlehnung an den Synkretismus guatemaltekischer Mythen verschwimmen in Unloved Encounters, They Cling von Valentino Skarwan menschliche und nichtmenschliche Welten. Skarwans Performance erforscht die Figur des Formwandlers und lenkt die Aufmerksamkeit auf das, was ansonsten ungeliebt, vergessen oder übersehen wird.

Monster gelten gemeinhin als furchteinflößend und überlebensgroß. Andererseits stellen sie die uns zugewiesenen Grenzen, die von unserer Gesellschaft definierten Schönheitsstandards und Diktate infrage. I dream of you my friend von BORA in Zusammenarbeit mit Eloise Canavesio ist ein multimorphes Erlebnis, eine immersive und intime Reise in ein Universum, in dem Kreaturen, Monster und Engel koexistieren.

 
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