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On this Earth

On this Earth

Wie interagieren wir Menschen mit unserer Umwelt und allem, was sie ausmacht – mit Organismen, Pflanzen, Substanzen, Landschaften? Wie verändern wir diese? Und wie sie uns? Welche Verluste sind hier zu verzeichnen, welche Gewinne? Können neue Formen von Beziehungen entstehen? Welche alten und neuen Erzählungen gibt es darüber? Wie thematisieren Künstler*innen verschiedener Disziplinen die Verflechtungen zwischen Natur und Kultur? Der Schwerpunkt On this Earth stellt herausragende künstlerische Positionen zur Diskussion, die diesen Fragen nachgehen und eine brisante gesellschaftspolitische Debatte um Facetten bereichern, die außerhalb der Künste kaum greifbar sind.

Mit Vera Mantero eröffnet eine zentrale Protagonistin des europäischen zeitgenössischen Tanzes den Schwerpunkt. Ihr Solo The Caldeirão Highlanders – Exercises in Fictional Anthropology ist eine raffinierte Komposition aus Text, Video, Gesang und Tanz, in der Poesie und Forschung keine Gegensätze sind und für die Antonin Artaud ebenso wie John Cage Pate stand. Gérald Kurdian hingegen skizziert in der queeren Musikperformance HOT BODIES – STAND UP humorvoll genderpolitische und sexuelle Utopien. Dabei werden persönliche Geschichten mit Texten von Donna Haraway oder Annie Sprinkle, der bekanntesten Verfechterin der Ökosexualität (Sex mit der Natur), collagiert. Ein postapokalyptisches Bild einer vom Öl abhängigen, melancholischen Gesellschaft zeichnet Kat Válastur mit ihrer Choreografie für drei Tänzer*innen OILinity, während Katrin Hornek in ihrer Lecture Aus Welt zu bestehen ist nicht unbedingt einfach anhand der eigenen künstlerischen Praxis die Einschreibungen des Kapitalismus in die Stofflichkeit der Erde thematisiert. Jun Yang und Michikazu Matsune machen in The past is a foreign country die Resonanz persönlicher und politischer Zusammenhänge in verschiedenen Topografien – Meer, Land und Weltraum – sichtbar. Und Maria Jerez’ skulpturale Performance Yabba schließt On this Earth mit einem neuen, unbekannten Kosmos ab – einer Welt ohne nachvollziehbare Ordnung, aber voller Formen, die sich unablässig in Transformation befinden.

 
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