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Theorie Editorial April–Juni 2023

 

Theorie Editorial April–Juni 2023

Das TQW Theorieprogramm von April bis Juni 2023 steht im Zeichen von Kooperationen und Crossovers. So freuen wir uns auf zwei Veranstaltungen, die die aktuell in Wien betriebene Forschung zu und durch Kunst (re-)präsentieren. Die Medienkunsttheoretikerin und Spielekünstlerin Margarete Jahrmann, Leiterin des Masterstudiengangs Experimental Game Cultures an der Universität für angewandte Kunst Wien, spricht in ihrem Vortrag über Spiele als partizipativ-politische Praktiken. Im Juni ist das TQW ein Teil von Screenwise, einem von Monika Bernold, Andrea B. Braidt, Brigitte Mayr und Claudia Walkensteiner-Preschl kuratierten Symposium/Festival über den queeren und feministischen Film.

Eine Verbindung zwischen Theorie- und Performanceprogramm stellt die Diskussion Present Imperfect mit Jules Gleeson (Autorin und Stand-up-Comedian) und Krõõt Juurak (Choreografin) her und beleuchtet zudem Fragen zum Entstehungsprozess des neuen PARASOL-Stücks SCHOOL aus theoretischer Perspektive. Die beiden Researcher Elisabeth Schäfer und Julia Grillmayr stellen im Anschluss an die Performance which zones gemeinsam mit Sabina Holzer das von Holzer und Schäfer herausgegebene Buch which dances – which writes vor, das die Recherchen zur Performance ausführlich behandelt. Ein Vortrag von McKenzie Wark anlässlich des Erscheinens ihres neuen Buchs Raving rundet das Festival Rakete ab und greift zudem Themen auf, die auch bei S_P_I_T_ zur Sprache kommen werden.

Das Frühjahr 2023 markiert auch den Beginn eines längerfristigen Theorieschwerpunkts zum Thema Klasse/Klassismus in den darstellenden Künsten, bei dem es darum geht, deren strukturelle Rolle in der Tanz- und Performancelandschaft zu hinterfragen: von der sozioökonomischen Mobilität und Prekarität von Tänzer*innen, Choreograf*innen und anderen Tanzschaffenden bis zu den Arbeitsökologien, die notwendig sind, um choreografisches Schaffen zu ermöglichen; von der Rolle der Bildung bei der Aufrechterhaltung oder Verhinderung klassenbedingter Diskriminierung bis zur Funktion von Klasse in der Legitimation verschiedener Tanzgenres. Um diese Überlegungen einzuleiten, bringt das Forschungslabor Class/ism and the performing arts die Künstlerin, Kuratorin und Autorin Julischka Stengele, die Kuratorin, Kulturarbeiterin und Diversitätsexpertin Elisabeth Bernroitner, den Künstler und Researcher Ralo Mayer, die Künstlerin, Kuratorin und Kulturforscherin Deniz Güvensoy und die Leiterin des Programms Akademie geht in die Schule (Akademie der bildenden Künste Wien) Barbora Chen zusammen, um Erfahrungen, Praktiken und Gedanken über Klasse/Klassismus in den darstellenden Künsten sowie mögliche Antworten auf klassistische Diskriminierung zu teilen. Das Thema Klasse steht auch in der nächsten TQW Research Affiliation der Wissenschaftlerin und Performerin Sandra Chatterjee im Mittelpunkt. Chatterjee wird sich kritisch und intersektional mit (körperlicher) Arbeit und dem Begriff der Arbeiter*innenklasse auseinandersetzen und verschiedene diskursive Formate erarbeiten, um klassistischen und eurozentrischen ästhetischen Exklusionen entgegenzuwirken.

Anna Leon (TQW Theorie)

 
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