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Theorie Editorial Oktober–Dezember 2022

 

Theorie Editorial Oktober–Dezember 2022

Wie nistet sich Verlust in unseren Körpern ein? Wie können Pflanzen helfen, Choreografie neu zu denken? Wie werden unsere Körper und Gedanken durch neue Technologien verändert? Im Oktober eröffnet der Theoretiker und Dramaturg Guy Cools die TQW Theoriereihe für die Saison 2022/23 mit einer Lecture-Performance, in der er über die verkörperte Erfahrung, den Ausdruck und das Bezeugen von Trauer nachdenkt, gefolgt von einer Lesung aus seinem neuesten Buch Performing Mourning: Laments in Contemporary Art. Im November befasst sich die Tanzwissenschaftlerin Felicia McCarren mit dem „plant turn“ in den Geisteswissenschaften und seinem Einfluss auf die Analyse des Tanzes, wobei sie choreografische Werke bespricht, in denen das Leben der Pflanzen eine aktive Rolle spielt. Im Dezember schließt die Theater- und Medientheoretikerin Maaike Bleeker die Vortragsreihe für 2022 ab, indem sie ihr Konzept der „corporeal literacy“ erörtert, um zu verstehen, wie Verflechtungen mit dem Nicht-Menschlichen Körper und Geist formen und wie der Tanz diese Verflechtungen inszeniert.

In Kontinuität zum Festival Tashweesh, das gemeinsamen Perspektiven des Feminismus in der SWANA-Region und in Europa nachgeht, ist die erste TQW Research Affiliation dieser Saison Qalqalah gewidmet, einer kollektiv betriebenen redaktionellen und kuratorischen Plattform, deren Arbeit Sprache – insbesondere Arabisch – und auch Übersetzung als situierte, politisch engagierte, performative Praktiken betrachtet. Unter der Leitung von Salma Mochtari und Virginie Bobin wird Qalqalah von November 2022 bis Februar 2023 erforschen, wie Sprache eingesetzt und verkörpert wird und wie sie zwischen Fiktion und Wahrheit zirkuliert und Spekulation in ein strategisches Werkzeug für politisches Handeln verwandelt.

Hinter den Kulissen des öffentlichen Programms werden zwei wichtige Initiativen fortgesetzt. Aus dem Bestreben heraus, translokale Allianzen im regionalen Kontext Wiens zu erleichtern und zu fördern, wurde im vergangenen Jahr ein Online-Netzwerk eingerichtet, das lokalen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen ermöglicht, sich mit Fachleuten in nahe gelegenen Städten auszutauschen. Jede Person, die in Wien oder Umgebung lebt und sich für Tanz- und Performancetheorie interessiert, kann an den monatlichen informellen Online-Treffen teilnehmen. Kontaktieren Sie aleon@tqw.at für weitere Informationen und um der Gruppe beizutreten.

Das Projekt Doing Things With Theory setzt das Engagement fort, einen Rahmen zu schaffen, in dem Studierende der Tanz- und Performancedisziplinen miteinander in Kontakt kommen. Im November werden Studierende der mdw (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) und der VŠMU (Academy of Performing Arts Bratislava) in einem Workshop zusammenarbeiten, der von der Performerin und Forscherin Pauline L. Boulba geleitet wird.

Anna Leon (TQW Theorie)

 
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