E N C HA N T É E S
Was, wenn es so etwas wie Selbstausdruck gar nicht gibt, wenn wir nur Gefäße sind für Dinge, die viel größer sind als wir? Während wir tanzen, verbinden wir uns und gelangen zu kaum fassbaren, kurzen Einsichten, Funken, die Löcher in die Oberfläche/Textur des Alltäglichen reißen. Heraufbeschwören, evozieren statt erklären. Wir bewohnen unsere Tänze, machen Notizen in der Form von Gedichten, lesen unsere gegenseitigen Tänze, als wären sie Prophezeiungen, beginnen von Neuem. Was, wenn Ethik darin bestünde, sich gemeinsam in der Unsicherheit einzurichten – ohne es zu wissen?
lebt und arbeitet in Wien. Sie wurde an der Opéra de Paris als Balletttänzerin ausgebildet und war Teil verschiedener Ballettkompanien, bevor sie bei P.A.R.T.S. aufgenommen wurde. 1996 wurde sie Teil von Anne Teresa De Keersmaekers Kompanie Rosas, für die sie sieben Jahre lang arbeitete. Seit 2005 entwickelt Alix eigene Stücke: Crystalll, gemeinsam mit Alice Chauchat (2005), Supernaturel (2007), Long Long Short Long Short (imagetanz 2009) in Kollaboration mit Agata Maszkiewicz. 2011 leitete sie gemeinsam mit Kris Verdonck eine künstlerische Untersuchung von Schlaf, die zu dem Solo Exit (2011) wurde. Es folgten Monique (2012), ein Duett mit Mark Lorimer, das von Bondage inspiriert war, und 2015 Edelweiss. Chesterfield entstand 2017 und beschäftigt sich mit unendlicher Softness.
Aktuell arbeitet sie an Noa & Snow, einem Forschungsprojekt unterstützt vom Wissenschaftsfonds (FWF), das Poetik als Mittel zur Erforschung von Andersartigkeit, Koexistenz, Gastfreundschaft, Fürsorge und Kollektivität vorschlägt. Unterrichten ist ebenfalls Teil der künstlerischen Praxis von Alix Eynaudi, u. a. hält sie Workshops im Tanzquartier Wien, im Kunstencentrum BUDA und an anderen Festivals und Häusern ab. Außerdem tritt sie in Stücken anderer Künstler*innen auf, z. B. in solchen Anne Juren, Superamas, Boris Charmatz und Jennifer Lacey.
Im Rahmen von TQW Explore