Sprache unterm Hammer
Wir werden installativ und situativ im und am Raum mit und an Sprachversatzstücken arbeiten. Wir werden Hand und Fuß anlegen. Dabei werden wir uns zerlegerisch in die vorgefundene Situation im Studio hinein hantieren: Tische, Zettel, Stühle, Sätze, Stuhlbeine, Wörter, Wand, Fenster, Mistkübel, Lichtschalter, Buchstaben, diverse Utensilien, Topfpflanzen, Zeitungen usw.
Wir werden Tätigkeiten nachgehen wie: verschieben, anhäufen, auseinandernehmen, auftürmen, verwerfen, auflesen, umordnen, zerschlagen, verdrehen, herausschneiden, zusammenfügen, aneinander lehnen usw. Das Eingreifen in den Raum, das Hantieren mit Gegenständen, Wörtern und Bruchstücken erlaubt uns das, was da ist – die greifbare Landschaft – nach Umformungsmöglichkeiten abzuklappern. Es ist aber auch – und vielleicht vor allem – eine Übung im Wahrnehmen.
Wenn die Unordnung den Raum erfasst hat, werden wir provisorische Hilfskonstruktionen wie Sätze in den Raum bauen, um neue Ordnungen herzustellen. Die Sätze können umkippen oder in sich zusammenbrechen oder einfach stehen bleiben, bis man sie abräumt, erweitert oder ausradiert. Im Laufe des Workshops werden wir ein Inventar an Aktionen, Dingen, Geräuschen, Wörtern, Formationen, Satzgebilden usw. angesammelt haben und daraus performative Miniaturen „kompositionieren“. Analog / komplimentär dazu sollen Schriftstücke entwickelt werden: Skripten, Partituren, Diagramme, Handlungsanweisungen, Listen.
künstlerischen Unternehmungen liegt die Arbeit mit und an der Sprache als wesentliches Motiv zugrunde. Dabei hantiert sie mit Sprachmaterial in verschiedenen Dimensionen und unterschiedlichen Formaten: von Buchstabenobjekten zu raumgreifenden Satzkonstruktionen, von performativen Miniaturen zu installativen Bühnenbildern, von poetischen Interventionen an Würstelständen zum Graben und Grübeln in Baugruben. Maurer studierte Objektbildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet (H13 Preis für Performance, Salzburger Landespreis für Medienkunst). Seit 2020 kuratiert sie die Performance Passage. Raum für Poetiken des Dazwischen im MQ Wien.
Während des Lockdowns finden Advanced-Level-Formate für Tanz- und Performance-Professionals weiterhin in den TQW Studios statt. Für die Teilnahme gilt die 2,5G-Regel: geimpft, genesen oder PCR-getestet.