SOUNDS OF PRESSURE
Manchmal steckt die Stimme fest. Dann kann man ein Zuckerl lutschen oder singen oder lachen oder weinen. Oder man kann schreien. Schreien ist ein Akt der Befreiung, der Katharsis, des Widerstands. Man schreit, weil man etwas nicht mehr aushält, weil man nicht anders kann, weil man gehört werden will. Oder man genießt es einfach laut zu werden. Veza Fernández und Christina Lederhaas verstehen den Schrei als Kraftakt, der auf Fähigkeiten des Zuhörens und des Releases beruht und als eine mögliche Form des gegenseitigen Verbindens und Stützens.
Ziel dieses Trainings ist, mit Hilfe von Körper, Raum, Stimme und Gehör einen Schrei zu gestalten, der eine Form hat und trotzdem die Stimme befreit. Es werden Techniken vermittelt, mit Hilfe derer sich Stimme, Raum und Körper über das Hören verbinden können. Gemeinsam werden Zustände erzeugt, die das Amplifizieren von extremem Sound ohne Druck ermöglichen. Wir arbeiten am Entspannen, Stärken und Stützen des Stimmapparates, am Gehörten und an der Wahrnehmung verschiedener Resonanzräume. Wir werden gemeinsam zur massiven Punk-Band, zur schrillen, hysterischen und lauten Landschaft. Jede einzelne Stimme provoziert, stützt, pusht die nächste und verschmilzt mit ihr.
sind das in Graz und Wien ansässige Kollektiv Thinking Pieces. Thinking Pieces – das sind Performances, die Denkprozesse, einzelne Gedanken oder Träume als physische Zustände und Tanz sichtbar machen wollen. Sie arbeiten mit der Verkörperung und Produktion von Worten, dem szenischen und choreografischen Generieren und Degenerieren von Bedeutungen in Körpern, Theaterräumen, Galerien und Museen.
Aktuell untersuchen sie das poetische und politische Potenzial von stimmlichen und körperlichen Zuständen, die in einer extremen Nähe und Intimität aufeinandertreffen. Bisherige gemeinsame Performances: Kniht, Thinking Pieces, A Wall for Maria, Pressures of the Heart, Pascal, (Again) Hunger.
Dieses Training läuft vom 28. bis 31. Oktober 2019.